Bottrop. Die Bibliothek lässt sich das Erfolgsformat der Langen Nacht nicht nehmen. So holt man Bottroper Unterhaltungsgrößen eben vor die Kamera.
Endlich wieder: Die lebendige Bibliothek lud ein zur „Langen Nacht“. Alle zwei Jahre findet unter diesem Motto ein Unterhaltungsprogramm statt, das so bunt ist wie Bottrop selbst. Nun heißt es „mitmischen!“. Wegen Corona ist das im Vergleich zwar nur eine kurze Mischung in Form eines Livestreams, aber auch der hat es in sich.
„Es hat sich ja viel verändert!“, stellen Opa Heinrich und Oma Martha (inszeniert von Maja Brüggemeier und Werner Bartelt-Brüggemeier) erstaunt fest. Mit deren charakteristischen Figuren beginnt die „bissige“ Show, in der die Zuschauer Außergewöhnliches und vor allem viel Freches kredenzt bekommen. Wenn man nicht in die Bibliothek kann, kommt die Unterhaltung eben nach Hause. Also, zurücklehnen, mitmischen und die Show genießen.
Worte treffen auf viel Musik
Benjamin Eisenberg moderiert die Show, stellt die Gäste vor und erlaubt sich den ein oder anderen Spaß. „Bissig“ scheint sein Lieblingswort zu sein. Alle Acts wurden vorher TÜV geprüft und sind Corona negativ. Musikalisch untermalen „The Pott Boys“ (Many Miketta, Roland Miosga, Jens Otto) die Show. Von Beethoven-Jingles bis hin zu „Atemlos“ von Helene Fischer ist fast alles dabei. Der All Woman-Chor singt „Happy together“ - genau das sind sie auch, denn hier kommen alt und jung zusammen, um zusammen glücklich zu musizieren.
Ralf Krampe liest eine Kurzgeschichte vor, die wir doch (fast) alle täglich erleben: „Ein Gespräch an Kasse drei“ ist amüsant wie ehrlich, obwohl viele froh darüber sein könnten, sich eben nicht mehr an der Kasse unterhalten zu müssen. Das Miketta-Trio (Ruth, Luca und Many) haben das Lied passend zum Ort: „Wäre ich ein Buch“. Die Zuhörer merken sofort: „Jap, die Musik liegt definitiv in der Familie.“ Martin Freund verzaubert - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Als Magier weiß er schließlich, mit welchen Tricks man Zuschauer sogar am heimischen Bildschirm fesselt.
Programmmacherin Eveline Siegert von der Bibliothek ist auch Teil des Projektes und liest „Klingenterror“ von Ingeborg Struckmeyer. Stefanie Gregg inszeniert „In München wartet der Tod“ lebendiger, als der Titel vermuten lässt. Und auch für Rätselfreunde ist was dabei: Charlotte Hofmann zeichnet für ihr Leben gerne, dank ihrer Bildrätsel gibt es tolle Sachen aus dem Bibliothekssortiment zu gewinnen. Für lockerndes Lachen zwischendurch sind Nuria Hansen und Karin Bucksteeg mit ihren Sketchen zur Stelle. Last but not least: Zum krönenden Abschluss stimmen The Pottboys und All Women „California Dreamin“ an und lassen einen Abend voller Magie effektvoll ausklingen.