Bottrop. Nach der Aussetzungsanordnung aus Berlin werden im Bottroper Impfzentrum alle Impftermine mit AstraZeneca gestoppt. Und das sind viele.
Die Stadt Bottrop hat alle Termine im Impfzentrum gestoppt, bei denen eine Impfung mit dem Wirkstoff von AstraZeneca vorgesehen war. Zuvor hatte das Bundesgesundheitsministerium abgekündigt, Deutschland werde Impfungen mit diesem Wirkstoff vorerst aussetzen. Allein diese Woche hätten in Bottrop noch rund 1000 Menschen mit diesem Wirkstoff geimpft werden sollen.
Die Bundesregierung hat die Impfungen nach einer aktuellen Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) vorsorglich ausgesetzt. Betroffen davon sind nicht die Vakzine von Biontech-Pfizer, das im Impfzentrum verabreicht wird und des Herstellers Moderna, das in bestimmten Einrichtungen eingesetzt wird. Die Impfungen mit diesen Präparaten werden fortgesetzt. Der Impfstoff des Herstellers AstraZeneca wurde bisher ausschließlich für Mitarbeiter in Pflegeheimen und ähnlichen Einrichtungen eingesetzt.
Das Paul-Ehrlich-Institut hält weitere Untersuchungen für notwendig, Inzwischen seien weitere Fälle von Komplikationen in Deutschland gemeldet worden. Bei Analyse des neuen Datenstands sehen die Expertinnen und Experten des Paul-Ehrlich-Instituts jetzt eine auffällige Häufung einer speziellen Form von sehr seltenen Hirnvenen-Thrombosen (Sinusvenenthrombose) in Verbindung mit einem Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie) und Blutungen in zeitlicher Nähe zu Impfungen mit dem Impfstoff AstraZeneca. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA wird entscheiden, ob und wie sich die neuen Erkenntnisse auf die Zulassung des Impfstoffes auswirken.