Bottrop. Die Grünen halten Olympia in Bottrop für eine Chance. Die SPD will mit Olympia-Macher Mronz reden. Nur die Linke ist komplett gegen Olympia.
Trotz der Vorentscheidung für Brisbane in Australien als Ausrichterin der Olympischen Spiele 2032 hat in Bottrop das Interesse an Olympia im Ruhrgebiet sogar zugenommen. Wie SPD-Bundestagsabgeordneter Michael Gerdes berichtet, will die SPD Mitinitiator Michael Mronz zu Gesprächen mit ihren Ratsvertretern über die Olympia-Bewerbung einladen. Oberbürgermeister Bernd Tischler erwartet von dem Sportmanager in dieser Woche Hinweise über die fällige Neuausrichtung der Olympia-Bewerbung. Auch die Bottroper Grünen sehen Olympia als Chance an. Ihre Pläne für eine eigene Mitgliederversammlung zur Olympia-Idee seien nun jedoch erst einmal vom Tisch, heißt es.
Denn offenbar stehe der Olympia-Traum 2032 vor dem Aus, bevor die Prüfungsphase in NRW und Bottrop so richtig beginne, bedauern die Grünen. Immerhin gehe es bei Olympia im Revier um die nachhaltigsten Olympischen Spiele, des es je geben sollte. „Ob die Halde Haniel olympiatauglich zu gestalten ist, das hätten wir gerne prüfen lassen“, meint Ratsfrau Andrea Swoboda. Die Stadt hatte zuvor die Halde Haniel als Mountainbike-Strecke bei Olympischen Spielen ins Gespräch gebracht und arbeitet auch an der Vorbereitung eines Bürgerentscheides für Olympia.
Ein Beispiel für Olympische Spiele ohne Gigantismus
Mit dem geplanten Ratsbürgerentscheid dürfe die Bürgerbeteiligung aber nicht beendet werden, meinen die Grünen. Sie fordern nicht nur Klarheit über die Finanzierung der Sportstätten sowie feste Zusagen von Bund und Land, sondern auch ein Breitensportprogramm und ein Nachnutzungskonzept für die Zeit nach den Olympischen Spielen. Wenn auch nicht 2032, könne das Ruhrgebiet so dann zumindest zukünftig von Olympischen und Paralympischen Spielen profitieren. „Unsere Region kann ein Beispiel sein, wie Spiele auch nachhaltig und ohne Gigantismus veranstaltet werden können“, sagte Andrea Swoboda.
Die Bottroper Linkspartei hält die Olympia-Bestrebungen dagegen für Geldverschwendung und eine Vergeudung von Arbeitszeit. „Eine solche Olympia-Sause hätte uns laut Mronz 2,75 Millionen Euro gekostet. Das wäre aber mit Sicherheit nicht das Ende der Fahnenstange gewesen“, kritisiert Ratsherr Niels Schmidt. Zwar betonte SPD-Bundestagsabgeordneter Michael Gerdes, dass es dabei nicht um städtische Gelder gehen müsse, doch Schmidt meint: „Da kommt man mit knapp 3 Millionen Euro nicht weit. Haniel ist für Zehntausende Zuschauer in keiner Hinsicht erschlossen. Außerdem werde das Bergwerksgelände als Gewerbefläche für die dauerhafte Neuansiedlung von Betrieben gebraucht.