Bottrop. Familien im Grundeinkommen erhalten nun Zuschüsse vom Jobcenter für Computer und Co. für den Distanzunterricht. Jobcenter ist vorbereitet.
Familien, die sich die technische Ausstattung für den Distanzunterricht nicht leisten können, können sich nun ans Jobcenter wenden. Darauf weist der Bottroper Bundestagsabgeordnete Michael Gerdes (SPD) hin. „Der Zuschuss kommt allen Kindern und Jugendlichen zu Gute, deren Familien auf Leistungen der Grundsicherung für Arbeitssuchende angewiesen sind und denen kein anderes Gerät, beispielsweise vonseiten der Schule, zur Verfügung steht“, so der Abgeordnete.
Dabei beruft er sich auf einen Entscheid von Arbeitsminister Hubertus Heil. Das Bottroper Jobcenter hat auch bereits reagiert und einen entsprechenden Antrag für die betroffenen Familien vorbereitet, so Thorsten Bräuninger, der Leiter des Jobcenters. Über die Schulen werde er ausgegeben, außerdem auf Nachfrage auch im Jobcenter.
Familien müssen am Ende eine Quittung für die Anschaffung vorlegen
350 Euro betrage der Zuschuss, erläutert Bräuninger. Neben dem Antrag sei auch eine Schulbescheinigung nötig. Das Geld wird dann an die Familien ausgezahlt, die müssen im Nachgang eine Quittung über ihre Anschaffung vorlegen, so der Jobcenter-Leiter.
Allerdings: Auch die Schulen sollen künftig genau diesen Schülern Leihgeräte zur Verfügung stellen. Die Beschaffung dieser Geräte über die Stadt läuft allerdings noch. Bräuninger stellt klar, dass der Bedarf ja nun einmal jetzt bestehe, daher werde man auch jetzt die Familien unterstützen.
Möglicherweise käme es bei den Programmen dann zu Doppelungen, doch niemand müsse das Gerät, das er nun anschaffe, wieder abgeben, wenn es Geräte über die Schulen gibt. Im Gegenteil, womöglich könnten die Schulen das Leihgerät dann einem anderen Schüler zur Verfügung stellen, der es vielleicht auch benötigt, aber keine Möglichkeit hat, über das Jobcenter einen Rechner zu erhalten. Zumal noch niemand sagen kann, wann die von der Stadt organisierten Geräte verfügbar sind.
Bund-Länder-Digitalpakt wurde im Sommer um 500 Millionen Euro aufgestockt
Im Sommer des vergangenen Jahres hatte der Bund bereits den Bund-Länder-Digital-Pakt um 500 Millionen Euro aufgestockt. Damit werden die Länder dabei unterstützt, Schulen mit digitalen Endgeräten auszustatten, die dann von bedürftigen Schülerinnen und Schülern genutzt werden können. „Hubertus Heil schafft nun überall dort Abhilfe, wo eine flächendeckende Umsetzung noch nicht gelungen ist“, urteilt Gerdes.