Bottrop. Zwei Kurse mit 260 Teilnehmern mussten beendet werden. Die Sportleitung ist auf einen Neustart vorbereitet fürchtet aber Lockdown-Nachwirkungen.

Die Schwimm-Vereinigung Bottrop 1924 sitzt seit November auf dem Trockenen. Das Hallenbad ist geschlossen. Damit ruht auch der Unterricht in der Schwimmschule. „Wir befinden uns im Stillstand. Wir können nichts machen“, sagt Vereinssprecherin Rebecca Grimm. Die Schwimmtrainer stehen aber in den Startlöchern und blicken optimistisch der Wiedereröffnung entgegen. „Wir sind gerüstet und gewappnet und gehen im Augenblick davon aus, dass wir mit unserem Hygienekonzept starten dürfen.“ Alles natürlich nur unter Vorbehalt, denn mehrfach schon hat die Pandemie den Unterricht erschwert.

Rückblick: Am 24. August durfte die Schwimmschule wieder öffnen. Die Geschäftsführung und die sportliche Leitung des Vereins entwickelten ein Hygienekonzept mit hohen Standards. Unter anderem durften maximal zehn Personen auf eine Bahn – meistens acht Kinder und zwei Trainer. Bei sechs Bahnen im Hallenbad waren das höchstens 60 Personen im großen Becken. Eltern durften ihre Kinder weder ins Bad begleiten noch am Beckenrand in ihrer Nähe bleiben.

In der Schwimmschule gab es bislang keine Ansteckungen

Das strenge Konzept hat sich in der Krise bewährt. „Wir hatten keinen Coronafall“, bilanziert Grimm. Die Vereinssprecherin möchte den Eltern deshalb die Sorge nehmen, dass sich ihr Kind in der Schwimmschule mit dem Virus anstecken könnte.

Drei Konzepte hat die Sportleitung in der Schublade, um die angeordneten Vorgaben bei einem Neustart gegebenenfalls anzupassen. Der Verein werde wie vor dem Lockdown sein Hygienekonzept genau einhalten und mit allen Beteiligten an einem Strang ziehen. Damals wurden zum Beispiel die Schränke nach jeder Benutzung gereinigt, das Einbahnstraßensystem wurde konsequent eingehalten, Jugendliche des Vereins halfen den kleinen Kindern und begleiteten sie zu den Umkleiden. Grimm erwähnt in dem Zusammenhang, dass im Verein alle ehrenamtlich tätig sind. Zusätzlich kamen Infrarot-Thermometer zum Einsatz, um die Stirn von jedem Besucher am Eingang des Hallenbads zu messen. „Auch die Nachverfolgung hat funktioniert“, sagt sie.

Es ist weiterhin Geduld gefragt

Im Oktober waren schließlich wieder neue Schwimmkurse gestartet. 85 Kleinkinder freuten sich im Grundkurs „Blubber-Blitz“ auf ihre erste Berührung mit dem Schwimmbadwasser, und weitere 178 wollten ihr Seepferdchen machen. Doch kaum fanden die ersten Sitzungen statt, musste die Kursreihe wegen des Lockdown und der Schließung des Hallenbads auch schon wieder beendet werden.

Zurzeit ist für den erhofften baldigen Neustart eine neue Kursreihe geplant. Möglichst mit denselben Teilnehmern. „2020 haben wir mit Corona gekämpft, 2021 kämpfen wir mit den Auswirkungen“, meint Rebecca Grimm. Das heißt konkret: Niemand von den Schwimmtrainern weiß zurzeit, wie der Status quo bei den Jungs und Mädels sein wird. „Die Kinder sind seit November nicht mehr im Wasser gewesen“, sagt die Vereinssprecherin. Man rechnet deshalb damit, dass die Trainer bei einem Großteil der Teilnehmer wieder von vorne anfangen müssen. Geduld ist gefragt. „Wir können nicht abschätzen, wann die Kinder die Kurse am Ende bestehen.“