Bottrop. Vestische stellt Sonntag den Betrieb ein. Pkw überschlägt sich auf der A 31. Winterdienst räumt auf Hochtouren. Ausflügler lieben weiße Pracht.

Der abrupte Wintereinbruch hat die Stadt und die Region seit heute Nacht fest im Griff. Die Vestische hat den Busverkehr in Bottrop wegen Schnee und Glatteis eingestellt. „Wir werden den Betrieb am heutigen Sonntag nicht mehr aufnehmen, weil auf vielen Straßen eine dicke Eisschicht unter dem Schnee liegt. Wenn es die Wetterlage zulässt, fahren die Busse ab Betriebsbeginn am Montagmorgen wieder. Dann werde anhand der Wetterlage neu entscheiden“, teilt ein Unternehmenssprecher mit.

In der Innenstadt, wie hier an der Osterfelder Straße, waren am Sonntagmorgen die Mitarbeiter des städtischen Winterdienstes unterwegs. Die Busse blieben im Depot.
In der Innenstadt, wie hier an der Osterfelder Straße, waren am Sonntagmorgen die Mitarbeiter des städtischen Winterdienstes unterwegs. Die Busse blieben im Depot. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Auch die Feuerwehr warnt: Vermeiden Sie unnötige Autofahrten. Auch wenn die Räum- und Streudienste im Dauereinsatz sind, können Straßen glatt sein.️ Verlegen Sie Ihren Sonntagsspaziergang auf gestreute und geräumte Straßen und Wege. Bleiben Sie im Zweifel lieber zuhause.️ Bei starkem Schneefall können im Wald Äste durch die Schneelast abbrechen und herunterfallen. Vermeiden Sie in den nächsten Tagen Spaziergänge im Wald.

Ausflügler genießen die schönen Seiten des Wetters

Aber es bleiben natürlich auch die schönen Seiten des Wetters, das in früheren Jahren ganz normal für diese Jahreszeit war. Spaziergänger und viele Familien mit Kindern zieht es in die Parks. Vor allem der Stadtgarten aber auch der Volkspark Batenbrock und natürlich die Kirchheller Heide mit dem Heidesee sind Ziel der Winterfreunde. Daran dürfte sich auch in den nächsten Tagen nichts ändern. Denn was umgangssprachlich „Russenpeitsche“ genannt wird, der plötzlich Kälteeinbruch mit Schnee und Eis, wird Bottrop erhalten bleiben. so jedenfalls prognostiziert es der Wetterdienst.

Die Räumfahrzeuge sind den ganzen Tag über auch auf den Autobahnen im Einsatz. Auf der A31 hatte sich ein Wagen überschlagen, die Insassen wurden zum Glück nur leicht verletzt.
Die Räumfahrzeuge sind den ganzen Tag über auch auf den Autobahnen im Einsatz. Auf der A31 hatte sich ein Wagen überschlagen, die Insassen wurden zum Glück nur leicht verletzt. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Zum Glück hat es - jedenfalls bis Sonntagnachmittag - keine schweren wetterbedingten Unfälle gegeben. Einen Pkw hat es allerdings auf der A 31 dann doch erwischt. Ein Insasse wurde aber nur leicht verletzt, wie Einsatzleiter Ebbing von der Feuerwehr mitteilte. Der Wagen habe sich auf der rechten Fahrbahn zwischen Kirchhellen und Dorsten überschlagen, die Bahn sei auch noch nicht nicht ganz geräumt gewesen. „Wir können froh sein, dass Schnee und Eis heute am Sonntag kamen und nicht unter der Woche wenn der Berufsverkehr unterwegs ist“, so der Einsatzleiter. Auch im weiteren Umfeld habe es keine schweren Unfälle auf den Autobahnen gegeben, wie die Polizei später mitteilt.

Auf den Autobahnen bleibt es gefährlich

Und auch wenn Straßen NRW mit den Räumdiensten bereits im Einsatz ist: Auf den Autobahnen bleibt es weiter gefährlich. Die Fahrbahnen sind zum Teil immer noch mit Eis bedeckt, das teilweise sehr uneben ist und so zusätzlich für schlechte Straßenlage sorgt. Und bereits Samstagabend meldeten die Kirchen, dass die Gotteshäuser in der Stadt selbst für individuelles Gebet zunächst geschlossen bleiben. So zeigt sich am Sonntag der krasse Gegensatz zwischen leerer Innenstadt und belebten Naherholungszielen. Allzulange wird sich aber wohl niemand im Freien aufhalten. Denn wegen des zum Teil kräftigen Windes fühlen sich auch Minus drei Grad gerne wie Minus zehn Grad an.

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