Bottrop. Der Kommunale Ordnungsdienst registriert im vergangenen Jahr 1097 Verstöße gegen die Corona-Auflagen. Drei Verstöße kommen besonders häufig vor.
Die Pandemie lässt die städtische Kasse klingeln. 94.000 Euro hat die Stadt Bottrop im vergangenen Jahr an Bußgeldern eingenommen, weil Bottroper gegen die Corona-Schutzverordnung verstoßen haben. Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) hat 1097 Fälle registriert. KOD-Abteilungsleiter Hans-Georg Skolarski weist darauf hin, dass die Statistik nicht nur die Fälle des Ordnungsdienstes vermerkt, sondern auch die Anzeigen der Polizei mit aufnimmt. „Die Polizei unternimmt eigene Kontrollen oder es gibt gemeinsame Schwerpunktkontrollen“, sagt Skolarski.
Am häufigsten wird in Bottrop gegen die Maskenpflicht, die Abstandsregel oder das Ansammlungsverbot verstoßen. Die Zeiten, in denen der KOD die Leute an die Corona-Schutzverordnung in bestimmten Zonen im Stadtgebiet lediglich erinnert, sind lange vorbei. Als Beispiel nennt Skolarski den Wochenmarkt. Bei Kontrollen wurden die Marktbesucher anfangs noch darauf angesprochen, eine Schutzmaske zu tragen oder Abstand zu halten. Nach Worten mit wenig Wirkung folgten dann Taten. Skolarski: „Eigentlich hat es erst richtig gewirkt, als wir mit den Bußgeldern angefangen haben. Das hat gefruchtet.“
Auch Minderjährige sind im Visier des KOD
Nicht nur bei den Erwachsenen schaut der KOD genau hin. „Wir ahnden auch Verstöße von Minderjährigen.“ Dazu werden in der Statistik auch Schüler gezählt. 280 Verstöße hat es laut Abteilungsleiter im Vorjahr gegeben. Je nach Einzelfall müssen die betroffenen Schüler oder vielmehr stellvertretend deren Erziehungsberechtigten aber nicht das volle Bußgeld bezahlen. Das Ordnungsamt hofft bei den Schülern in solchen Fällen auf einen Lern- und Erziehungseffekt.
Skolarski erinnert daran, dass die Maskenpflichtzonen in Fuhlenbrock, Boy, Innenstadt, Eigen, Kirchhellen und am Südringcenter nach wie vor gelten. Der KOD wird dort weiterhin kontrollieren. Eine Sache hat sich zuletzt gehäuft: Die Aggressivität von Kontrollierten gegenüber den städtischen Mitarbeitern ist gestiegen. „Sie werden beleidigt oder körperlich angegangen“, sagt Skolarski und kündigt an, dass in solchen Fällen Strafanträge folgen.