Bottrop. Kinder ärmerer Familien könnten im Distanzunterricht den Anschluss verlieren – die Grünen wollen nun wissen, wie der Stand in Bottrop ist.

Wie funktioniert es in den Familien mit dem Distanzunterricht, welche Probleme treten auf, etwa aufgrund fehlender Geräte? Dieses Thema möchten die Grünen in den entsprechenden politischen Gremien noch einmal beraten. Damit reagiert die Ratsfraktion auf die Berichterstattung der Lokalredaktion. Dort hatte eine betroffene Familie mit Unterstützung des Stadtteilbüros in Batenbrock von den Problemen berichtet, die auftreten, wenn es an entsprechender technischer Ausstattung fehlt und Familien so etwas nicht selbst anschaffen können. Sozialarbeiterin Barbara Josfeld berichtete von Familien, in denen die Kinder dem Distanzunterricht „irgendwie“ per Handy folgten, dadurch aber die Gefahr steige, das viele Kinder und Jugendliche abgehängt würden.

Andrea Swoboda Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bottroper Stadtrat.
Andrea Swoboda Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bottroper Stadtrat. © Grüne | Grüne

In einer Telefonkonferenz mit dem Ältestenrat hätten die Grünen zu dem Thema schon nachgehakt, heißt es in der Mitteilung der Fraktion. Damals habe Schuldezernent Paul Ketzer berichtet, dass die Schulleiter so gut wie keine Probleme dazu gemeldet hätten. Die Zahl fehlender Endgeräte beliefe sich auf kaum zwei Prozent und aus Sicht der Verwaltung mache die Politik daraus ein größeres Problem, als tatsächlich vorliegt, gibt Andrea Swoboda, Fraktionsvorsitzende der Grünen, die damalige Rückmeldung wieder.

Bottroper Grünen-Fraktion listet Fragenkatalog auf

Damit jedoch hätten sich die Grünen nicht zufrieden gegeben und stattdessen darum gebeten, die Politik weiter auf dem Laufenden zu halten. Dabei habe man den Plan, die Stadtteil- und Jugendeinrichtungen einzubinden, dort etwa Möglichkeiten zum Ausdrucken oder technischen Support anzubieten, ausdrücklich gelobt, so Andrea Swoboda. Die Rückmeldungen aus Batenbrock nehmen die Grünen zum Anlass, erneut nachzuhaken.

„Wir brauchen dazu aussagekräftige aktuelle Informationen. Melden sich die Eltern mit Problemen bei der jeweiligen Schulleitung? Geben die Schulleitungen das an das Schulverwaltungsamt weiter, oder lösen diese selber Probleme? Gab es nicht doch Verzögerungen durch die zu spät durch die Stadt herausgegangene Bestellung der Tablets? Wie ist der Stand der Betreuung durch die Jugendeinrichtungen und Stadtteilbüros? Haben Familien Probleme mit dem Internetempfang?“, listet die Fraktion einige der für sie offenen Fragen auf. Die Grünen fordern, dass der aktuelle Stand entweder in einer Sitzung des Schulausschusses oder im Ältestenrat dargelegt werden solle.