Bottrop. Die Umbauarbeiten für den Welheimer Park sind im Dezember gestartet. Abrissarbeiten bestimmen bisher das Bild. Doch es gibt viele neue Ideen.

Ziemlich trostlos sieht es derzeit im Welheimer Park aus – und zwar nicht nur wegen des Wetters. An einigen Stellen des Parks im Bottroper Süden wird schon deutlich, dass sich hier in den nächsten Wochen und Monaten vieles ändern wird. Der Park wird gründlich auf Vordermann gebracht. Doch vor dem Aufbau steht der Abriss.

Das wird vor allem deutlich, blickt man auf die Skater-Anlage. Davon ist lediglich ein großer Haufen Schutt übrig. Die Elemente sind abgerissen, man kann lediglich erahnen, dass das mal Rampen, Curbs oder andere Elemente waren. Auch die Asphaltdecke ist aufgebrochen, liegt als Haufen bereit zur endgültigen Abfuhr. Daneben auch einige Baumstämme. Denn auch das Zurückschneiden und Fällen von Bäumen und Sträuchern  gehört zu den Vorarbeiten. Die schweren Maschinen haben teils tiefe Spuren hinterlassen.

Anwohner sind der Meinung, dass die Erneuerung nötig ist

Im Moment jedoch ist von Arbeitern und Baumaschinen nichts zu sehen – Weihnachtspause auf dem Bau. In der Zeit ist der Park geöffnet, die Absperrungen sind beiseite geräumt und die Welheimer sich selbst bei Schmuddelwetter in ihrem Park unterwegs. Sie sei froh, dass er nicht komplett gesperrt sei sondern in solchen Zeiten auch genutzt werden kann, freut sich eine Anwohnerin und erhält Zustimmung von einer anderen, die die Gelegenheit ebenfalls nutzt und mit ihren Hunden unterwegs ist.

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Dass der Park nun erneuert wird, das sei nötig, sagen die beiden. „Es gab hier einfach Ecken, die waren nicht mehr schön, wurden nicht mehr ordentlich gepflegt.“ Sie wünschen sich daher, dass der neue Park dann auch entsprechend in Schuss gehalten werde.

Bottrop erhält Fördergelder für die Erneuerung des Parks

Tatsächlich hat die Stadt für die Neugestaltung des Parks Fördergelder erhalten. Daran geknüpft ist auch die Bedingung, den Park entsprechend zu erhalten und zu pflegen. Das war auch Thema der Sitzung der Bezirksvertretung Süd im März. Damals hieß es, das zwei zusätzliche Gärtnerstellen für die Pflege nötig wären, darüber werde aber verwaltungsintern schon gesprochen.

Drei Schwerpunkte sollen den Park künftig prägen. Einer davon ist das „Grüne Klassenzimmer“. Hier sollen vor allem Kinder und Jugendlichen angesprochen werden, den Teil dieses Schwerpunkt sind auch der Naturspielplatz und mehrere so genannte Entdeckerorte – dahinter verbirgt sich etwa eine Obstwiese oder ein Naschgarten aber auch Natur-Spielelemente, interaktive Stationen oder kleinere Infotafeln.

Regenwasser soll Kühlungseffekt auf die angrenzende Siedlung haben

Ferner soll in dem Park der Weg des Regenwassers wieder sichtbar gemacht werden. Das bestehende Abkopplungssystems in der Parkanlage wird wieder hergestellt und in diesem Zuge das Regenwasser sichtbar und erlebbar. Insbesondere mit Blick auf den Klimawandel sei das ein wichtiges ökologisches Ziel, so die Planer, da damit letztlich auch ein Kühlungseffekt in den umliegenden Siedlungsbereichen herbeigeführt werden kann.

Dritter Baustein schließlich ist die Bewegung in der Natur. Dahinter verbirgt sich ein neu angelegtes Wegenetz. Es soll barrierefrei sein und auch zu sportlichen Nutzung einladen. „Die Erschließung des Grünzuges soll insgesamt mit einem etwa 2,5 km langen Wegenetz unter Integration des Bestandes erreicht werden“, heißt es dazu in der Beschlussvorlage für die Politik. Die hatte den Umbau im Februar einstimmig beschlossen.

Das sind die nächsten Schritte auf der Baustelle

Im Januar stehen nun im gesamten Park noch weitere Rodungsarbeiten an, erläutert Landschaftsarchitektin Katja Schreiber vom Fachbereich Umwelt und Grün der Stadt. Daran schlössen sich dann erste Neubauarbeiten an und zwar von der Straße Am Kämpchen bis zur Mitte des Parks.

Im zweiten Bauabschnitt ist dann der Parkteil von der Welheimer Straße in Richtung Norden bis zur Gung- bzw. Johannesstraße, "so dass der Parkbereich voraussichtlich im Sommer schon wieder genutzt werden kann", erklärt Katja Schreiber das weitere Vorgehen. Im Anschluss würden dann noch Naturspielplatz und Wassererlebnisachse gebaut. 

Hundehalter hätten sich eine Hundewiese Bottroper Süden gewünscht

Auch die Welheimer haben ihren Anteil am neuen Park, sie konnten ihre Ideen einbringen. Wobei nicht alles auch tatsächlich umgesetzt wurde, wie eine Welheimerin bedauert. Eine Hundewiese, wie sie sich die Hundehalter gewünscht hatten, ist bisher nicht vorgesehen. Eine Spaziergängerin hofft dagegen, dass wenigstens die Beleuchtung erneuert wird. Aktuell gebe es viele Bereiche, in denen es stockdunkel sei. 

Daher hätte manche Anwohner auch Angst, zumal in dem Park auch regelmäßig gedealt werde, erzählt die Frau. Tatsächlich hatten Welheimer davon auch beim WAZ-Stadtteilcheck berichtet. Ebenso über regelmäßige Vermüllung, gerade im Sommer. Die Anwohner hoffen nun, dass auch dagegen vorgegangen wird und im neugestalteten Park auch regelmäßig kontrolliert werde. 

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Bis Dezember 2021 dauert die Umgestaltung des Welheimer Parks, glaubt man den entsprechenden Baustellenschildern.

Zuletzt hatte die Stadt zu einem Rundgang in dem Park eingeladen, um die Welheimer über die Pläne zu informieren und hat zugesagt, dieses Format fortzusetzen.