Bottrop. 2020 kamen rund 8000 Euro zusätzlich für Familien in Not zusammen. Aber eigentlich geht es um einen Kita-Bau in dem afrikanischen Land.

Über den Brief zu Weihnachten und zum Jahreswechsel aus Ruanda haben sich Waltraud Dahl, Hans-Peter Aust und Margret Zerres vom Vorstand des Vereins Home Nursery School Ruanda-Bottrop (HNS) besonders gefreut. Darin schreiben Bischof Pascal Batarangaya und seiner Frau Louise Uwimana unter anderem: „Es gibt nicht nur die traurigen Nachrichten von Covid-19 in der Welt sondern auch die guten Nachrichten der Hoffnung und des Lebens, wie unsere lebendige Freundschaft und unsere Zusammenarbeit für das Gute der Menschen.”

Verein konnte 38 Familien zusätzlich helfen

Vor allem bedanken sich die Menschen rund um den Kindergarten Buyumba, dessen Bau der Verein unterstützt. So konnte gerade auch in der Corona-Pandemie 20 Familien geholfen werden, die sonst ihre Krankenversicherung nicht hätten bezahlen können. Es seien aber auch Lebensmittel, Seife und Schutzmasken für 18 andere notleidende Familien gekauft worden, wie der Bischof und seine Frau schreiben. Vor allem aber freuen sich die Partner aus Ruanda ihren Bottroper Freunden berichten zu können, dass die Infektionszahlen offensichtlich so sinken, dass im Januar der mit Bottroper Hilfe betriebene Kindergarten - derzeit noch in einem provisorischen Bau untergebracht - wohl wieder geöffnet werden kann.

Besonders berührt hat den Vereinsvorstand jedoch die Spendenbereitschaft für die Notfallhilfe in diesem Jahr. "Da haben sich Menschen gemeldet, die wir gar nicht kannten oder zuvor auch noch nie gespendet hatten", sagt Waltraud Dahl. Das sei gerade in der Corona-Zeit umso wichtiger. Denn auch beim HNS seien die Spenden während der Pandemie um gut ein Drittel zurückgegangen. "Kein Wunder, denn die Aktionen, die das Heinrich-Heine-Gymnasium oder die Senioren vom Tennisclub Blau Weiß sonst für unseren guten Zweck auf die Beine stellen, konnten ebenso wenig stattfinden, wie unsere Präsenz auf dem Weihnachtsmarkt", so Waltraud Dahl.

Kernprojekt: Kita-Bau kann beginnen

Der aktuelle Stand beim Kindergartenneubau sehe dabei gar nicht so schlecht aus, so die Vereinsvorstandsfrau. Das Grundstück wurde bereits gekauft und inzwischen liege auch die Baugenehmigung vor. "Wir rechnen mit dem Baubeginn nach dem Corona-Lockdown, den es ja auch in Buyumba gibt." Sobald es dort losgeht, kann der Verein die 17.000 Euro überweisen, die in den vergangenen Jahren bereits für diesen Zweck gesammelt wurden. Für Ruanda eine große Summe, die das Kita-Projekt ein großes Stück voranbringen werde, so Waltraud Dahl.

Die Bottroperin hat sich vor einiger Zeit selbst ein Bild von dem Land gemacht, das vor 26 Jahren ein unglaublich grausamer Völkermord zwischen zwei Volksgruppen erschüttert hatte, der weltweit für Erschütterung sorgte. "Es ist unglaublich, wie sich Ruanda seither verändert hat", so Dahl. Bildung und Erziehung spiele dabei eine absolut wichtige Rolle - und: "Diese Aufgabe wird dort sehr ernst genommen. Ich habe selten ein Land erlebt, wo in kurzer Zeit so viele Schulen und Universitäten entstehen und wo sich so viele Menschen nach den Gräueltaten um ein gutes Miteinander bemühen." Da ist der von Bottrop aus unterstützte neue Kindergarten ein kleiner aber wichtiger Baustein in einem Land auf dem Weg in eine gute Zukunft.

Info

Wer sich ebenfalls für das Kindergartenprojekt einsetzen möchte: Das Spendenkonto lautet: Hope Nursery School Ruanda Bottrop e.V. Kontonummer DE91 4246 1435 5415 9236 00 Vereinte Volksbank Dorsten-Kirchhellen-Bottrop.