Bottrop. Die Sinn GmbH übernimmt Mensing. Das Unternehmen wird auch die Arbeitsplätze in Bottrop und an den übrigen Mensing-Standorten erhalten.

Das Bottroper Modehaus Mensing ist offensichtlich gerettet. Die Hagener Sinn GmbH übernimmt die Unternehmensgruppe, die kürzlich Insolvenz angemeldet hatte. Die neue Eigentümerin werde außerdem die Arbeitsplätze bei Mensing erhalten, so der Insolvenzverwalter. Die Übernahme soll bereits zum 1. Januar erfolgen.

Sämtlich Arbeitsplätze bleiben erhalten

„Aufgrund des Zeitdrucks, des ohnehin schwierigen Umfelds im Bereich des Textileinzelhandels und des erneuten Lockdowns erwies sich sie Investorensuche als äußerst anspruchsvoll. Mit der Sinn GmbH konnte ein Investor gefunden werden, der sämtliche Arbeitsplätze in den Filialen von Mensing erhält. Das ist sehr erfreulich. Mein Dank gilt allen Beteiligten, insbesondere der Belegschaft und den Lieferanten für ihre uneingeschränkte Unterstützung“, so Christoph Schulte-Kaubrügger von White & Case, der mit der Insolvenzverwaltung betraut ist. Der Dortmunder Anwalt war bereits Sachwalter des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung, in das sich Mensing im Februar begeben hatte. Die Mensing-Unternehmensgruppe hatte danach Ende November das reguläre Insolvenzverfahren anmelden müssen.

Mensing war schon seit Monaten auf der Suche nach Investoren. Die unmittelbar vor Weihnachten abgeschlossenen Vereinbarungen zwischen der Sinn GmbH und dem Insolvenzverwalter kommt so wie ein Weihnachtsgeschenk daher, vor allem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Mensing.

Aus Mensing wird "das macht SiNN"

Bis zur endgültigen Umsetzung der Übernahme der Mensing-Häuser seien noch Vorkehrungen zu treffen, die in den kommenden Tagen gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter erledigt würden, hieß es jetzt seitens der neuen Eigentümer. Die Fortbeschäftigung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der lokalen Mensing-Vertriebsgesellschaften werde damit sichergestellt. Künftig wird aber der altbekannte Name wohl verschwinden. Wie die Sinn-Gruppe mitteilt, sei es geplant, die Mensing-Filialen in den nächsten Monaten in "das macht SiNN" Bekleidungshäuser umzuwandeln.

Positives Signal für die Innenstadt

Nicht nur für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei dies eine gute Nachricht, sondern auch für die Stadt Bottrop, so Oberbürgermeister Bernd Tischler. "Eine schöne Perspektive für das neue Jahr und eine Ermutigung, den Weg einer multifunktionalen Bottroper Innenstadt fortzusetzen", sagt das Stadtoberhaupt gegenüber dieser Zeitung. Denn gerade der Entwicklung der City solle nicht zuletzt seitens der Stadt Priorität eingeräumt werden. In diesem Sinne äußert sich auch das Sinn-Management. Kundinnen und Kunden würden weiterhin ein Warenangebot mit der bekannten Betreuungs- und Beratungskompetenz vorfinden und das Unternehmen werde seinen Beitrag zum attraktiven Innenstadthandel leisten.

Info

Auch Sinn ist insolvenzerfahren: Zwischen September 2016 und Ende Juli 2017 wurde SinnLeffers im Rahmen einer Insolvenz in Eigenverwaltung grundlegend zukunftsfähig gemacht. 2018 wurde der Firmenname auf SiNN GmbH geändert, der neue Markenauftritt erfolgt mit dem Logo "das macht SiNN". Im April wurde ein Schutzschirmverfahren zur Bewältigung der Corona-Krise beantragt und genehmigt, das auf Basis der Entscheidung der Gläubiger im September beendet wurde. Das Unternehmen betreibt 24 Bekleidungshäuser mit rund 1600 Angestellten.