In einer Bottroper Halle entstehen zwei Impfstraßen. Nächste Woche sind sie arbeitsfähig. Wann aber Bürger kommen dürfen, ist noch völlig offen.
Mit Hochdruck arbeitet die Stadt an der Einrichtung eines Impfzentrums im ehemaligen Karstadt-Warenlager und späteren Sporthalle am Südring 79, zwischen Autohaus Körber und Zweiradcenter Rück. Mehrere tausend Quadratmeter stehen zur Verfügung. Sie werden bis Dienstag, 15. Dezember, soweit hergerichtet sein, dass das Bottroper Impfzentrum grundsätzlich betriebsbereit ist.
Jedoch ist dies keineswegs der Startpunkt für eine Impfung der Bürger gegen das Corona-Virus. „Wann mit der Impfung begonnen werden kann und wer zunächst an der Reihe ist, kann zu diesem Zeitpunkt nicht gesagt werden. Das hängt von vielen offenen Faktoren ab“, sagt Paul Ketzer, Chef des Krisenstabes. Zunächst müssten Impfstoffe überhaupt zugelassen sein, dann stelle sich die Frage, welche Mengen zur Verfügung stehen und wie die Prioritätenliste aussehe. Eines allerdings ist heute schon klar: Läuft der Betrieb an, wird niemand das Gebäude ohne eine vorherige Terminvereinbarung betreten können. Es wird strenge Zugangskontrollen geben.
Es werden zwei so genannte Impfstraßen gebildet. Jede hat eine Monatskapazität von 7000 Impfungen. Eine theoretische Größe, denn sie berücksichtigt noch nicht die Anzahl des verfügbaren Personals, die Öffnungszeiten und die zur Verfügung stehenden Impfdosen.
Berufsfeuerwehr koordiniertden Aufbau
Bereits Mitte November habe der Krisenstab eine Arbeitsgruppe gebildet, sagt Ketzer. „Wir haben ja geahnt, was kommt.“ Mit der Koordination der vielen Beteiligten und ihren jeweiligen Aufgabenzuweisungen wurde die Bottroper Berufsfeuerwehr beauftragt. Sie besitzt die Erfahrung, die hierbei erforderlichen Strategien zu entwickeln und durchzusetzen. Ihr Sprecher, Michael Duckheim: „Wir haben einzelne Abschnitte für die verschiedenen Akteure gebildet. Beteiligt sind unter anderem die Fachbereite Gesundheit, Soziales, IT, Personal und PR.“
Für das Impfzentrum trägt die Stadt die Gesamtverantwortung und sorgt für einen funktionierenden Betriebsablauf. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe übernimmt die ärztlich-medizinischen Aufgaben. Sie wird auch das entsprechende Personal zusammenstellen.
Wie Paul Ketzer sagt, habe man eine Weile gebraucht, um eine Auswahl an möglichen Standorten zusammenzustellen und zu prüfen. Über eine eigene passende Immobilie verfüge die Stadt nicht. Der ehemalige Saalbau sei von vornherein ausgeschlossen gewesen.