Bottrop. Die Berne wird mindestens vier Wochen lang in Ebel zum Grenzfluss zwischen Norden und Süden. Das ist der Stand der Dinge auf der Baustelle.

Die Großbaustelle Ebel schreitet zügig voran. Die Kanal- und Straßenbauarbeiten befinden sich zurzeit im dritten Bauabschnitt. Zwei weitere werden noch folgen. Der Rohrvortrieb, also das Verlegen der Kanalrohre ohne Graben, an der Ebelstraße ist abgeschlossen. Am kommenden Montag, 30. November, erhält die Straße im letzten Arbeitsschritt ihre fertige Asphaltdecke. „Dafür wird ein Tag benötigt“, sagt Nicole Welling, Sachgebietsleiterin im Tiefbauamt und Projektleiterin in Ebel.

Noch gleicht die Straße einer Buckelpiste

Zurzeit gleicht die Straße noch einer Buckelpiste. Der aktuelle Bauabschnitt liegt hingegen an der Hafenstraße zwischen den Hausnummern 114 bis 125. Beide Richtungen sind für Fahrzeuge vollgesperrt. Die Umleitung erfolgt über die Bergbau- und Ebelstraße. Die Bauarbeiten sind zeitlich eng getaktet. „Es gibt bisher keine großen Verzögerungen“, sagt Heribert Wilken, Leiter des Tiefbauamtes. Theoretisch könnte das Wetter, wie Schnee und Eis, dem Straßenbau beim Zeitplan einen Strich durch die Rechnung machen. „Wir rechnen nicht damit“, ist Wilken optimistisch.

Nicole Welling, Projektleiterin beim Tiefbauamt und dessen Leiter, Heribert Wilken, halten die Pläne zur Großbaustelle in Ebel in den Händen.
Nicole Welling, Projektleiterin beim Tiefbauamt und dessen Leiter, Heribert Wilken, halten die Pläne zur Großbaustelle in Ebel in den Händen. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Bis Ende des Jahres 2021 sollen alle Bauarbeiten im Stadtteil abgeschlossen sein. „Ein sportliches Ziel“, sagt der Leiter des Tiefbauamts, „weil noch eine Menge an Kanälen verlegt werden müssen.“ Die Großbaustelle in Ebel ist eine komplexe Angelegenheit und alles andere als eine herkömmliche Baustelle. „Wir bringen im gesamten Ortsteil eine neue Kanalisation ein“, sagt Wilken. Die Kanäle sind mehr als 60 Jahre alt und müssen dementsprechend erneuert werden. In dem Zusammenhang muss der Verkehrsfluss gewährleistet sein. „Man kann nicht überall gleichzeitig arbeiten“, erklärt Wilken. „Man muss immer wieder Baustellen und Umleitungen verändern.“

Nerven der Anwohner werden strapaziert

Sicher ist: Die Nerven der Anwohner werden weiterhin strapaziert. Denn die Wanderbaustelle an der Hafenstraße rückt in den kommenden Wochen vorwärts in Richtung Brücke. Auf dem Weg dorthin wird die Straße im nächsten Jahr ab Mitte Januar für vier Wochen wegen Kanalerneuerung halbseitig gesperrt. Ein Ampel soll den Verkehr regeln.

Die Berne-Brücke an der Ebelstraße ist seit über drei Jahren für den Autoverkehr gesperrt.
Die Berne-Brücke an der Ebelstraße ist seit über drei Jahren für den Autoverkehr gesperrt. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Umfangreicher wird die nächste Maßnahme. Der Stadtteil Ebel wird wegen einer Vollsperrung der Hafenstraße nahe der Berne von Mitte Februar bis Mitte März in zwei Teile getrennt. Die dortige Brücke ist für Autofahrer momentan noch die einzige Verbindungsstraße über das Gewässer, weil die ein paar Meter entfernte Brücke an der Ebelstraße gesperrt bleibt. Möchte ein Anwohner also mit dem Auto in den jeweils anderen Teil von Ebel, muss er weite Umwege hinnehmen. Die Berne dient mehrere Wochen als natürliche Grenze.

Eine entsprechende Beschilderung für Verkehrsteilnehmer zur Splittung des Ortsteils soll zu gegebener Zeit unter anderem auf der Bottroper Straße erfolgen. Autofahrer, die den Stadtteil gerne bei Stau als Abkürzung nehmen, werden in die Röhre schauen, wenn sie wenden und zur Bottroper Straße zurückfahren müssen. Spätestens an den beiden gesperrten Brücken ist Schluss mit der Weiterfahrt. Laut Nicole Welling wurde bereits Kontakt mit der Vestischen aufgenommen. Im südlichen Teil von Ebel soll ein Taxibus eingesetzt werden. Im Norden sollen die Haltestellen weiterhin von den Bussen des Unternehmens angefahren werden.

Fortschritt bei der Berne-Brücke

Seit 2017 ist die Berne-Brücke an der Ebelstraße für Autos gesperrt. Bisher ist nichts passiert. Jetzt gibt es endlich Licht am Ende des Tunnels. Laut Heribert Wilken ist geplant, dass der Auftrag Ende Januar in der Bezirksvertretung Süd beschlossen wird und anschließend die beauftragte Firma loslegen kann.

In den nächsten Arbeitsschritten wird die alte Brücke abgerissen und eine Behelfsbrücke für Fußgänger aufgebaut. Danach kann mit dem Neubau begonnen werden. Das Tiefbauamt rechnet mit einer Bauzeit von rund acht Monaten. Ende 2021, Anfang 2022 soll die neue Brücke fertig sein.