Bottrop. Der Übergabe im Dezember steht nichts mehr Weg. Erste Möbel werden angeliefert, Außengestaltung fast beendet. Zweite Kostenprognose eingehalten.
Der frisch gesäte Rasen sprießt schon unter alten Platanen, neue Pflanzen im Kulturhof recken sich in die Spätherbstsonne, Arbeiter tragen erste Möbel in den fast fertigen Erweiterungsbau des Kulturzentrums. Zwei große Glastüren fehlen noch wegen eines Lieferengpasses, aber der Übergabe der neuen Bauteile im Dezember dürfte nichts im Wege stehen. Dann stellt sich nur noch die Frage, in welcher Form in Corona-Zeiten die Eröffnung stattfinden kann. Das sagen der Technische Beigeordnete der Stadt, Klaus Müller, und Michael Monden vom Fachbereich Immobilienwirtschaft, der für die eigentlich zuständige Kollegin Ilona Nentwig über die Noch-Baustelle führt.
Auch die künftige Anlage des dreiteiligen, terrassierten Außenbereichs zwischen dem so genannten Mensing-Brunnen und der Skulptur „Goldener Schnitt“ an der Böckenhoffstraße ist inzwischen gut zu erkennen. Unten entlang der Straße Grün, dazwischen die neue Boule-Bahn, oben die junge Rasenfläche unter den aus Sicherheitsgründen leicht gestutzten Bäumen.
Prominent platziert: August Everdings „Quadratur des Kreises“
Dort fällt ein großer Gesteinsbrocken ins Auge: August Everding malte dort vor 31 Jahren, am 23. September, seine legendäre Bottroper „Quadratur des Kreises“ auf die Oberfläche. Es sollte eigentlich nicht nur der Grundstein fürs Kulturzentrum im umgebauten alten Jungengymnasium sein, sondern auch für einen Theatersaal, der nun nicht mehr kommen wird. Aber: Der Stein ist nun wieder besser sichtbar unmittelbar vor dem neuen Eingangsbereich platziert. Und das Kulturzentrum, wenn auch nicht in der ursprünglichen Küppers-Form, aber doch nach den Plänen des Architekturbüros Heinrich Böll beinahe fertig.
Wo einst der Saal geplant war, finden sich nun bereits bepflanzte Hochbeete mit Sitzmöglichkeiten und Terrassenbereiche. Die helle Pflasterung des neuen Kulturhofes bekam zum Forumsbau und Glaspassage hin breitere Fugen. „Damit das Regenwasser besser versickern kann. Und der Rasen, der dort herauswächst, ist sogar ein Gestaltungselement“, so Michael Monden.
Hinterhofcharakter ist verschwunden
Mit dem anstehenden Neubau von Altenwohnungen in diesem Bereich der Böckenhoffstraße dürfte dann der frühere Hinterhofcharakter endgültig verschwinden. Die Gartenmauer der jetzigen Wohnhäuser ist bereits gefallen.
630 neue Quadratmeter
Der Erweiterungsbau des Kulturzentrums umfasst 630 Quadratmeter. 160 Quadratmeter davon gehören zum Foyer mit Theaterkasse und neuem Bibliothekseingang. Dazu kommt der gläserne Verbindungsgang zum 250 Quadratmeter großen Ausstellungsforum, Funktionsräume und der neu erschlossene nutzbare Innenhof, der nachts geschlossen werden kann.