Darum haben Best-Mitarbeiter nach Ansicht des Grünen Stefan Voßschmidt ihr Extrageld verdient - und das gerade in der Coronakrise.
Der Widerspruch gegen eine Kürzung der Erschwerniszulagen von Best-Mitarbeitern nimmt zu. DKP-Vertreter Michael Gerber kritisiert die Forderung der ÖDP, die Höhe und Berechtigung dieser Zulagen durch das Rechnungsprüfungsamt überprüfen zu lassen. Auch Grünen-Vertreter Stefan Voßschmidt spricht sich dagegen aus, den Beschäftigten diesen Extra-Lohn streitig zu machen.
„Die Beschäftigten der Best leisten sehr gute Arbeit und helfen, dass die Stadt in Corona-Zeiten funktioniert. Allein die notwendige Hygiene wäre ohne sie nicht möglich. Jeder kann sich davon überzeugen. Die Zulagen, gerade die Erschwerniszulagen, die sie bekommen sind verdient und sollten ihnen bleiben“, meint Voßschmidt. Er war bis 2019 stellvertretendes Mitglied im Best-Verwaltungsrat und bis Ende Oktober Bezirksvertreter für die Grünen.
Grüner weist auf systemrelevante Best-Kräfte hin
„Gerade in diesen Zeiten das Geld dieser systemrelevanten und erkennbar leistungsstarken Beschäftigten der städtischen Tochter infrage zu stellen ist nicht gerecht und eher undankbar“, erklärt Stefan Voßschmidt. Er schlägt stattdessen vor, den Vorständen der Entsorgungsfirma die Boni zu kürzen. „Wenn die Best Geld sparen muss, zum Beispiel im Hinblick auf die Abfallgebühren, hier wäre der richtige Ansatz. Nicht sparen dürfen wir bei den wichtigen Beschäftigten der Best“, bekräftigte er. Mit Lohnkürzungen bekomme die Best keine guten Mitarbeiter.
Auch DKP-Ratsmitglied Michael Gerber meint: „Der Verweis auf künftige Preissteigerungen bei der Müllverbrennung darf nicht zur Rechtfertigung von Lohnkürzungen bei den Beschäftigten der Best dienen“. Der Ratsherr sieht in der vorgeschlagenen Überprüfung durch das Rechnungsprüfungsamt einen Eingriff in die Tarifautonomie. „Übertarifliche Zahlungen sind etwas völlig normales und in vielen städtischen Entsorgungsbetrieben übliche Praxis“, sagte er. Wenn die Berechnungsgrundlagen für die Zuzahlungen nach Jahrzehnten nicht mehr aufzufinden seien, sei dies nicht den Beschäftigten anzulasten.
Best-Vorstand will soziale Komponenten aushandeln
Die Kürzungen seien für die betroffenen Best-Mitarbeiter teils mit Verlusten mehrerer hundert Euro pro Monat verbunden. Der Best-Vorstand erklärte, dass die Extralöhne nicht mehr dem Tarifvertrag entsprechen. Er informierte den Verwaltungsrat daher darüber, dass er in einer Arbeitsgruppe mit Personalvertretern soziale Komponenten bei der Anpassung der Zulagen aushandeln wolle.