Kirchhellen. Zum dritten Mal müssen Stadt und die Stadt-Tochter GBB die Eröffnung des neuen Kindergartens verschieben. Das bedeutet das für Eltern.

Die Eröffnung der dringend benötigten neuen Kita in Kirchhellen verschiebt sich ein drittes Mal. Das hat die Stadt auf Anfrage mitgeteilt. Als neuer Termin wird jetzt März 2021 genannt. Nachdem bereits zwei Notgruppen gebildet worden sind, suchen die Stadt und die evangelische Kirche als Betreiber nach einer weiteren Übergangslösung für Eltern, denen ein Kindergartenplatz bereits fest zugesagt worden ist.

Bereits zum Baubeginn auf dem Gelände des ehemaligen Montessori-Kinderhauses an der Horsthofstraße hatte die Stadt verlegen hüstelnd zugeben müssen, dass der zugesagte Beginn der Betreuung im August 2020 nicht zu halten sein würde. Grund: Ausgerechnet die Stadt-Tochter GBB hatte nach eigenen Angaben fast ein Jahr warten müssen auf die Baugenehmigung. Oberbürgermeister Bernd Tischler hat sich für diese Peinlichkeit bereits mehrfach im Dorf entschuldigt.

Eröffnung war für November angekündigt

Eine Eröffnung im November hatte Stephan Patz, Geschäftsführer der städtischen Baugesellschaft, im Oktober 2019 für realistisch gehalten. Im August hat die Stadt deshalb zur Überbrückung eine zusätzlichen Kitagruppe in der ohnehin schon überbelegten evangelischen Kita an der Gartenstraße eingerichtet. Nach dem ersten Lockdown im Frühjahr hatte die GBB nach eigenen Angaben schon alle zeitlichen Puffer aufgebraucht und den Eröffnungstermin auf Januar 2021 verschoben.

So soll sie aussehen: die neue Kita mit fünf Gruppen und 100 Plätzen an der Horsthofstraße.
So soll sie aussehen: die neue Kita mit fünf Gruppen und 100 Plätzen an der Horsthofstraße. © GBB / Architekturbüro Ryvola | GBB / Architekturbüro Ryvola

„Es ärgert mich wirklich sehr, aber die aktuelle Lage lässt es nicht anders zu“, bedauert Stephan Patz. Mit der zweiten Corona-Welle sei der Eröffnungstermin Anfang Januar 2021 nicht zu halten. Bis Ende Februar werden die Bauarbeiter nach seinen Angaben noch gut zu tun haben, bis das Gebäude bezugsfertig ist. „Wir werden um jeden Tag kämpfen, den wir früher fertig sein können.“ Allerdings sei nicht zu verantworten, Kinder in ein Gebäude einziehen zu lassen, in dem noch an allen Ecken gearbeitet werde

„Die Nachricht war ein Schock für uns“

„Die Nachricht war natürlich ein Schock für uns“, gibt Karl Trimborn zu, Leiter des Fachbereichs Jugend und Schule. Immerhin seien den Eltern die Plätze fest zugesagt worden. Neben der Gruppe an der Gartenstraße ist inzwischen eine weitere in der Villa Körner untergebracht, das ehemalige Jugendhaus, das die Falken im Sommer geräumt haben, weil das neue Kinder- und Jugendhaus an der Hackfurthstraße eröffnet hat.

„Für die vorübergehende Unterbringung der weiteren Kinder haben wir schon zahlreiche Ideen und arbeiten gerade daran, diese umsetzbar zu machen. Das Personal ist ja da, wir brauchen nur Räumlichkeiten“, so Stefanie Reich von der Evangelischen Kirche. „Wir werden mit allen Familien sprechen und dort, wo dringender Betreuungsbedarf besteht, auch eine Lösung für die zu überbrückenden acht Wochen finden.“ Denn Bauherr, Architekt und Bauleiter sagen jetzt: Die neue Kita könne ab März in Betrieb gehen – so lange es wegen Corona keine komplette Ausgangssperre gebe.

Lichtkuppel und Gebäudekühlung

Wenn die neue Kita erst mal fertig ist, wird es für die Kinder ein Träumchen. Kinder, Eltern und Personal könnten sich gleichermaßen freuen „auf eine ganz großartige Einrichtung, die auf über 1000 Quadratmetern Nutzfläche nicht nur ein geschmackvolles und hochwertiges Spieleparadies sein wird, sondern so manch anderes Highlight zu bieten hat. Dazu gehört nicht nur die wunderbare Lage direkt am Wald“, sagt GBB-Geschäftsführer Stephan Patz.

Stefanie Reich von der evangelischen Kirche freut sich auf „eine aktive Gebäudekühlung bei sommerlicher Hitze, ein Glasboden, der das Sonnenlicht von der großen Lichtkuppel im Dach bis ins untere Gartengeschoss scheinen lässt – das ist schon einmalig.“