Das Rechnungsprüfungsamt soll bei der Anpassung zweifelhafter Zahlungen mitwirken. Fraglich ist, wie sich die Zulagen auf die Gebühren auswirken.
Mit der Zahlung von Erschwerniszulagen an Best-Beschäftigte wird sich voraussichtlich auch das städtische Rechnungsprüfungsamt beschäftigen. Ein interne Überprüfung bei der Best hatte ergeben, dass diese Zulagen schon länger nicht mehr den Regelungen des Tarifvertrages entsprechen und oft zu hoch sind. Die unabhängigen Kontrolleure der Stadt sollen nicht nur das überprüfen, sondern auch, ob die Müllgebühren überhaupt korrekt berechnet worden waren.
„Von dem Fall sind ja zwei Seiten betroffen: einerseits die Arbeitnehmer der Best, von denen jetzt wohl der weitaus größte Teil mit Einbußen rechnen muss, andererseits aber auch die Gebührenzahler“, sagt Johannes Bombeck. Er ist noch für kurze Zeit Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses der Stadt. „Dinge, die nicht tarifgerecht sind, dürfen eigentlich nicht in die Berechnung der Gebühren einfließen“, meint der Bottroper. So gesehen hätten die Bürger insgesamt im Prinzip über Jahre auch höhere Gebühren gezahlt.
Arbeitsgruppe befasst sich mit Anpassung der Zulagen
Allerdings gehe es für die einzelnen Haushalte dabei um minimalste Beträge. Bombeck geht daher nicht davon aus, dass einzelne Gebührenzahler wegen der vom Tarifvertrag abweichenden Zulagen für Best-Mitarbeiter womöglich Ansprüche auf Rückzahlung von Gebührengeldern geltend machen könnten. Dazu sei die jährliche Gesamtsumme für die zu hohen Zulagen nicht hoch genug. „Es geht zwar immerhin um eine Summe von insgesamt gut 100.000 Euro, dennoch ist das nicht ganz so heikel. Die Best nimmt von den Bürgern ja um die 14 Millionen Euro an Gebühren für die Müllabfuhr ein“, erklärte der ÖDP-Vertreter. Bei der Vielzahl an Gebührenzahlern falle die Mehrbelastung für den einzelnen sehr geringfügig aus.
Der Vorschlag, dass der Best-Vorstand in der Frage der ungerechtfertigten Erschwerniszulagen auch die Unterstützung der unabhängigen Rechnungsprüfer in Anspruch nehmen sollte, geht auf die ÖDP-Vertreter im Best-Verwaltungsrat zurück. Der Best-Vorstand kündigte an, dass sich eine gemeinsame Arbeitsgruppe mit dem Personalrat darum kümmern werde, wie die Erschwerniszulagen an den gültigen Tarifvertrag angeglichen werden können.
Sozialverträgliche Lösung ist das Ziel
Dabei geht es auch um die Frage, die die Kürzung oder womöglich Streichung von Zulagen sozial abgefedert werden kann. Betroffen seien neben Mitarbeitern der Müllabfuhr auch Straßenkehrer. Nach bisherigen Erkenntnissen des Best-Vorstandes werden an mehr als 50 langjährige Mitarbeiter der städtischen Entsorgungsfirma immerhin monatliche Pauschalen gezahlt, die bis zu 335 Euro pro Monat ausmachen. Eine solche sozialverträgliche Lösung bei der Angleichung solcher Zahlungen an den Tarifvertrag befürwortet auch der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses.