Der Corona-Krisenstab in Bottrop hält mehr Polizeikontrollen für nötig. Am Montag will der Stab über die Erfahrungen vom Wochenende beraten.

Wegen der stark steigenden Zahl der Corona-Infektionen in Bottrop ruft Corona-Krisenstabsleiter Paul Ketzer die Bürger dazu auf, unbedingt auch die Maskenpflicht zu beachten. Der Chef des Krisenstabes reagiert mit seinem Aufruf auch auf Kritik von Bürgern. Diese hatten am Wochenende beobachtet, dass zig Passanten entweder gar keine Maske tragen oder sie falsch benutzen. Der so genannte Sieben-Tage-Inzidenzwert ist während des Wochenende sprunghaft von 38,3 auf jetzt 88,5 angestiegen.

„Es ist auch den städtischen Verantwortlichen ein Dorn im Auge, dass von einer nennenswerten Anzahl an Bürgerinnen und Bürgern die Verpflichtung zur Abdeckung von Mund und Nase ignoriert wird“, erklärte der städtische Beigeordnete. Deshalb gebe es ja auch Kontrollen. Diese seien aber nur stichprobenartig und nicht überall zu jeder Zeit möglich. Von den allermeisten Bürgern werde die Maskenpflicht aber befolgt, bekräftigte der Krisenstabsleiter. Dies hätten zuletzt sowohl die Polizei als auch der Leiter des kommunalen Ordnungsdienstes dem Bottroper Corona-Krisenstab berichtet.

Bottroper Bürger beschwert sich über fahrlässiges Verhalten

Zuvor hatten Anwohner wie Hans-Dieter Heinrichs in Schreiben an OB Bernd Tischler, ans Gesundheitsamt, und an den Krisenstab mehr Corona-Kontrollen gefordert. Der Bottroper hatte in der Innenstadt beobachtet, dass viele die Maskenpflicht missachten. Er sei auf mehr als 40 Personen getroffen, die entweder keine Maske trugen oder diese über ihren Hals hängten, nur den Mund bedeckten oder die Maske am Kinderwagen trugen, beschwerte sich der Bottroper. „Kaum wird ein Bus verlassen, schon wird die Maske entfernt. Kaum erreicht man den Ausgang vom Kaufland, schon ist die Maske runter. Steigt man aus seinem Auto am Gleiwitzer Platz, ist Maske Fehlanzeige“, bedauerte der Anwohner.

Krisenstabsleiter Ketzer hatte aber ohnehin gegenüber der Polizei deutlich gemacht, dass am Wochenende vor allem in Bereichen wie der Gastromeile an der Gladbecker Straße verstärkte Kontrollen nötig seien. Über die Erfahrungen am Wochenende werde der Krisenstab in seiner Sitzung am Montag beraten, kündigte er an. „Gegebenenfalls müssen die Kontrollen verstärkt werden“, betonte Ketzer. Die Außendienstmitarbeiter des Straßenverkehrsamtes, die sich eigentlich um die Überwachung des ruhenden Verkehrs und um Geschwindigkeitsverstöße kümmern, übernehmen seit Beginn der Corona-Pandemie teilweise auch Aufgaben des kommunalen Ordnungsdienstes und helfen bei dessen Kontrollen. Ketzer: „Auch zukünftig wird der Einsatz der Verkehrsüberwacherinnen flexibel gehandhabt und diese werden auch für Aufgaben im Bereich des Ordnungsdienstes eingesetzt“.