Das Deutsche Rote Kreuz rief zum Blutspenden auf und zig Spender kamen nach Grafenwald. Darum hatten sie trotz Corona keine Angst.
Auch wenn die aktuelle Corona-Situation ein Minimum an sozialen Interaktionen erfordert, dürfen Blutspenden darunter nicht leiden. So sehen das offenbar die Kirchhellener, die am Sonntag ins Pfarrheim Heilige Familie getrieben hat. Allein in NRW werden täglich mehr als 2500 Blutkonserven verbraucht. Und zu Zeiten von Corona sind Spende-Aktionen in Unternehmen oder Vereinen nur noch bedingt möglich, sodass die offiziellen Termine die einzige Möglichkeit bieten die Krankenhäuser ausreichend mit Blut zu versorgen, damit wichtige Operationen und Behandlungen durchgeführt werden können. Doch wegen der Corona-Pandemie wurden schon mehrere hundert 200 Blutspendetermine abgesagt.
Das scheint auch den Kirchhellener Bürgern bewusst zu sein. Denn von den 100 zur Verfügung stehenden Terminen wurden 92 genutzt. Darauf ist Tobias Uhlmann, Verantwortlicher für den Blutspendetermin am Sonntag in Grafenwald, auch ziemlich stolz. Außerdem kommen zu den 92 noch einige Blutspender hinzu, die sich spontan dazu entschieden haben oder die nicht gewusst haben, dass man sich jetzt online anmelden muss. Beim Roten Kreuz wird jedoch alles Machbare unternommen, damit kein Spender wieder weg geschickt werden muss.
DRK-Helfer beschränken Infektionsrisiko auf ein Minimum
Die Termine für die Blutspender waren ohnehin zeitlich so gestaffelt, dass möglichst keine Überschneidung stattfinden. Beim Eintritt ins Grafenwälder Pfarrheim haben die DRK-Helfer die Temperatur der Spender gemessen und es standen viele Desinfektionsmittelspender zur Verfügung. Das diente dazu, das ein Infektionsrisiko auf ein Minimum zu beschränken. Alle Teilnehmer, die sich zeitgleich im Gebäude aufgehalten haben, wurden mit Angabe der Aufenthaltsdauer namentlich registriert. Nach einer Zeit der Umgewöhnung laufe inzwischen alles einwandfrei, versichert Tobias Uhlmann. Gerade auch die größeren Räumlichkeiten wie im Pfarrheim von Grafenwald oder im Brauhaus Kirchhellen können optimal genutzt werden.
Vom Eingang aus, geht es beim Blutspenden zunächst zur kontaktlosen Anmeldung, wo eine schriftliche Anamnese durchgeführt wird. Diese Anamnese wird dann mit einem Arzt besprochen. Alles geschieht unter Beachtung der Hygienevorschriften mit Abstand, desinfizierten Stiften und hinter Glasscheiben, sodass der Spender sich gefahrlos auf die Liege legen kann. Jeder Spender gibt bis zu 500 Gramm Blut ab und wird danach mit einem Lunchpaket samt Schokoriegel belohnt. Auch dies ist wegen der Corona-Krise anders als sonst: Bisher gab es immer ein Buffet.
Spender lassen sich von Ansteckungsgefahr nicht einschüchtern
Auch die Spender lassen sich von dem Virus nicht einschüchtern. „Gerade in so einer Zeit ist es wichtig, dass man den Menschen hilft, die es brauchen, und ich fühle mich hier sehr gut aufgehoben, alles ist desinfiziert und man trägt immer eine Maske, da habe ich keine Angst“, sagt Spenderin Ulla Rheinberg. Genauso sieht es zum Beispiel auch Nicole Weßner, die zum 2. Mal spendet. „Ich war selber in der Situation, dass ich Blut brauchte und so kann ich etwas zurückgeben“, sagte sie.
>>> Die nächsten Blutspendetermine in Kirchhellen und Bottrop sind an folgenden Tagen vorgesehen: am 16. November im Pfarrsaal St. Joseph, Förenkamp 27, in der Zeit von 15 Uhr bis 19 Uhr; am 13. Dezember im Brauhaus Kirchhellen, Kirchhellener Ring 80-82 in der Zeit von 10 Uhr bis 14 Uhr sowie am 18. Dezember beim DRK-Kreisverband Bottrop, Siemensstraße 32 in der Zeit von 14.30 Uhr bis 19 Uhr.
Weitere Informationen und Terminreservierungen unter: www.drk-blutspende.de/blutspendetermine/landkreis/bottrop-05512