Bottrop. „Naturstiel“ heißt Bottrops erstes Bio-Blumengeschäft. Sabrina Kniepper zog vom Westring in die City und setzt nun ganz auf chemiefreie Gewächse.
Bio-Blumen sind rar gesät. Dabei scheint die Nachfrage nach unbelasteten Blüten für die heimische Vase größer zu sein, als der Markt hergibt - bislang jedenfalls. So stellt sich für Sabrina Kniepper die Situation dar. Und das nicht erst, seit sie vor gut einer Woche ihren Blumenladen „Naturstiel“ in der Innenstadt eröffnet hat - direkt neben dem Biomarkt Bukes an der Böckenhoffstraße.
Die Floristikimeisterin, die bis vor kurzem unter gleichem Namen ein Geschäft auf dem Westring betrieben hat, hat Mühe, Erzeuger oder Großhändler zu finden, die Rosen, Tulpen, Nelken fair und regional und dann auch noch bio-zertifziert anbieten. Von Lilien oder den exaltierten Strelitzien gar nicht zu reden. „Die gibt es gar nicht bio.“ Fündig geworden sind Sabrina Kniepper und ihr Mann Björn Wiesner für ihr tägliches Angebot im Grunde nur bei drei Anbietern: in Wachtendonk, Oberhausen-Holten und Straelen. Von dort bezieht sie verschiedene Rosenarten, Ranunkeln, Anemonen oder auch Artischocken. Was man sonst nur als Gemüse kennt, erfreut auch in der Vase, manchmal sogar mit tiefblauer Farbe.
Inhaberin gibt auch Workshops und VHS-Kurse
Und wenn es von „Naturstiel“ kommt, sind auf jeden Fall keine Ausdünstungen von Pestiziden oder anderen Mitteln zu erwarten, die die natürliche Schönheit künstlich verlängern. „Das ist auch gar nicht nötig, denn Bio-Blumen halten zumeist länger“, sagt die Inhaberin. „Das Gewebe hat eine dichtere Struktur, also auch einen dickeren Stiel, weil die Pflanzen natürlich wachsen“, sekundiert Ehemann Björn Wiesner, gelernter Gärtner. Auf faire Produktionsbedingungen ihrer Blumen hat Sabrina Kniepper schon in ihrem früheren Laden geachtet. Fair und Bio zusammen zu bringen, sei allerdings nicht so einfach.
Das merkt man auch beim Angebot. Die Rosen oder Dahlien, die noch in dem mit viel Holz von Björn Wiesner eingerichteten Ladenlokal stehen, wird es bald nicht mehr geben. „Der Winter kommt näher, ich setze dann stärker auf dekoratives Grün, Gräser, manchmal sogar getrocknete Blüten oder Stauden“, sagt die Floristin. „Naturstiel“ ist allerdings nicht das einzige Standbein der 34-Jährigen, die auf einem Hof in Schermbeck lebt, wo sie auch Gräser und anderes anbaut, was später über die Ladentheke geht. Als Aroma- und Kräuterfachfrau ist sie mit Kursen und als Beraterin unterwegs, so auch in der Bottroper VHS. Auch im neuen Laden bietet sie nun regelmäßig Workshops an. Die ersten sind bereits ausgebucht.
Böckenhoffstraße 10. Geöffnet Mi+Sa, 10 bis 14, Do+Fr, 10 bis 18 Uhr. www.naturstiel-kniepper.de