Die Stadt Bottrop meldet 38 aktuelle Coronavirus-Fälle. Was der Anstieg für Reiserückkehrer aus Risikogebieten und Kneipengäste bedeutet.
Die Zahl der Bottroper Einwohner, die aktuell mit dem Coronavirus infiziert sind, steigt weiter sprunghaft an. Am Freitag morgen meldete die Stadt 38 infizierte Personen, drei Tage zuvor waren es noch 30 Infizierte. Auch am Heinrich-Heine-Gymnasium ist jetzt ein Schüler positiv auf Covid-19 getestet worden. Das Gesundheitsamt hat auch neun seiner Mitschüler in Quarantäne geschickt. Trotz der Steigerungen liegen die Corona-Fälle in Bottrop zwar klar unter den kritischen Sieben-Tage-Inzidenzwerten, doch Nachlässigkeiten erlaubt sich niemand. „Der Kommunale Ordnungsdienst jedenfalls wird weiterhin bis 24 Uhr kontrollierend unterwegs sein“, erklärte Stadtsprecher Thorsten Albrecht.
Mit Beginn dieses Monats sind außerdem Einreisende aus Risikogebieten verpflichtet, nach ihrer Rückkehr für 14 Tage in Quarantäne zu gehen. Sie müssen auch beim Bottroper Gesundheitsamt melden, dass sie sich in einem Risikogebiet aufgehalten haben. Bei Verstößen gegen diese Pflichten drohen Bußgelder. Von der Quarantäne-Pflicht ausgenommen seien Personen, die keine Covid-19-Symptome aufweisen und einen negativen Corona-Test nachweisen können, teilt die Stadt mit. Der negative Test darf aber nicht älter als 48 Stunden sein. Auch bei einer Durchreise auf direkten Weg durch ein Risikogebiet wird keine Quarantäne zur Pflicht. Zu Risikogebieten gehören neuerdings zum Beispiel auch Belgien, Großbritannien und Irland, oder fast ganz Frankreich.
Falsche Namensangabe in Kneipen kostet 250 Euro Bußgeld
Außerdem soll das Ordnungsamt verstärkt darauf achten, dass Gäste in den Bottroper Kneipen und Restaurants ihre wahre Identität angeben und keine Phantasienamen auf die Anwesenheitslisten schreiben. Wer das für ein Kavaliersdelikt hält und erwischt wird, zahlt ab sofort 250 Euro Bußgeld. So hat es die Landesregierung verkündet. Doch die Stadtverwaltung sieht sich kaum zu mehr Kontrollen in der Lage. Sie sieht auch wenig Anlass dazu, denn „die Angaben sind in aller Regel plausibel“, umreißt Thorsten Albrecht die bisherige Erfahrung.
Stichproben hätten bis dato jedenfalls wenig Anlass zum Eingreifen gegeben. Lediglich sieben Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten lägen zurzeit vor. „Und bei denen geht es meist um nicht angelegte Masken.“ Selbstverständlich würden Mitarbeiter der Lebensmittelkontrolle und der Gewerbeaufsicht ihre Stichproben fortsetzen und weiterhin auf Zuruf sofort aktiv werden. Doch eine Aufstockung der Kräfte sei zurzeit nicht vorgesehen. Anders sehe dies beim Kommunalen Ordnungsdienst aus. Für diesen stelle sich die Frage, ob zehn Mitarbeiter noch ausreichend seien. Es werde durchaus Bedarf für eine personelle Verstärkung gesehen. Allerdings sei die Verwaltung noch nicht initiativ geworden, und wie eine Aufstockung im politischen Raum beurteilt werde, sei ebenfalls offen.
Bottroper Heine-Schüler müssen in Quarantäne
Zurzeit befinden sich in Bottrop insgesamt 218 Menschen in Quarantäne. Unter ihnen sind neu auch die Schüler des Heinrich-Heine- Gymnasiums, die mit einem infizierten Schüler Kontakt hatten. Sie waren in insgesamt vier Kursen der Jahrgangsstufe des infizierten Schülers entweder dessen direkte Sitznachbarn oder hatten auf andere Weise mit ihm zu tun. Das Gesundheitsamt wird den neun betroffenen Schülern Anfang der kommenden Wochen Corona-Tests anbieten. Lehrkräfte des Gymnasiums müssen nicht in Quarantäne. Der Unterricht könne somit ohne weiteres stattfinden, teilt die Stadt mit.
Der Inzidenzwert der Corona-Neuinfektionen liegt in Bottrop derzeit bei 21,3. Das heißt, dass es in der Stadt pro 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage etwas mehr als 21 neue Covid-19-Infektionen gab. Die Stadt meldet, dass in Bottrop bisher 370 Coronavirus-Fälle nachgewiesen wurden. Davon sind 324 Einwohner wieder gesund, und acht Menschen starben. Die Höchstzahl mit 63 Corona-Infizierten gab es in Bottrop am 25. April
Auskünfte zum Coronavirus
>>> Das Bottroper Info-Telefon zum Coronavirus unter der Rufnummer 02041/705080 ist wegen der aktuellen Entwicklung bereits eine Weile werktags immer in der Zeit von 9 Uhr bis 16 Uhr erreichbar.
An Wochenenden und Feiertagen können Reiserückkehrer zur Kontaktaufnahme das Onlineformular benutzen. Mehr Informationen gibt es unter www.bottrop.de/coronavirus