Bottrop. Nach dem positiven Test bei einem Fünftklässler sind 36 Lehrer und Schüler in Quarantäne geschickt worden. Linke kritisieren die Teststrategie.

Nun ist auch ein Schüler der Willy-Brandt-Gesamtschule positiv auf Covid-19 getestet worden. Nach Rücksprache mit der Schulleitung sind sechs Lehrkräfte und die 30 Schüler(innen) der betroffenen Klasse der 5. Jahrgangsstufe bis auf weiteres in Quarantäne geschickt worden. Ein für den Mittwochabend geplanter Elternabend wurde durch die Schule abgesagt.

Das entsprechende Team im städtischen Gesundheitsamt ist derzeit damit beschäftigt, nach den Angaben der Beteiligten die Kontaktnachverfolgung durchzuführen und damit auch festzulegen, wer getestet werden sollte. Da in der Gesamtschule Maskenpflicht besteht, kann der Unterricht in den nicht betroffenen Klassen weitergehen, da auch die verbleibenden Lehrerinnen und Lehrer den Unterrichtsbetrieb aufrecht erhalten können.

Linke: „Durcheinander“ beim Testen

Die Linken kritisieren dieses Verfahren als „grob fahrlässig“. „Wenn man sieht, dass bei dem jüngsten Corona-Ausbruch an der Willy-Brandt-Gesamtschule nicht einmal die betroffene Klasse komplett auf das Virus getestet wird, ist man sprachlos“, sagt Niels Holger Schmidt, Sprecher der Linken im Rat. In Quarantäne geschickt und getestet würden nur Kontaktpersonen der „Kategorie 1“, etwa Sitznachbarn des infizierten Kindes. Nach Angaben der Stadt wurde den Schülerinnen und Schülern der Klasse und ihren Familien auch kein Corona-Test angeboten.

„Am selben Tag wurde wegen eines Corona-Falls in einer anderen Schule der ganzen Klasse selbstverständlich ein Test angeboten“, sagt Linken-Ratskandidat Sven Hermens. Dabei sei inzwischen bekannt, dass sehr viele Infektionen durch Aerosole erfolgen, also Ansteckungen auch ohne direkte räumliche Nähe nur durch längeren gemeinsamen Aufenthalt in Innenräumen möglich seien. „Wir verlangen, dass Oberbürgermeister Tischler dieses Durcheinander endlich beendet und eine konsequente, vorbeugende Teststrategie für Bottrops Bildungseinrichtungen durchsetzt. Alles andere ist grob fahrlässig und unverantwortlich“, sagt Hermens.