Bottrop. Wegen der Corona-Krise musste der Freizeitpark den Saisonstart zweimal verschieben - und es dürfen viel weniger Gäste als sonst hinein
Die Corona-Krise trifft den Movie-Park hart. Der Freizeitpark in Kirchhellen ist in Folge des zwischenzeitlichen Corona-Lockdowns offenkundig derart in Zahlungsschwierigkeiten geraten, dass dessen Geschäftsführung die Stadt nach Informationen der WAZ um eine Stundung der fälligen Grundbesitzabgaben gebeten hat. Der Bottroper Finanzausschuss soll sich am kommenden Donnerstag hinter verschlossenen Türen mit dem Problem befassen.
Wie die WAZ erfuhr, soll es dabei um eine Summe von etwas mehr als 315.000 Euro gehen. Anstatt den fälligen Betrag zur Jahresmitte bezahlen zu müssen, bittet der Movie-Park die Stadt danach um einen Zahlungsaufschub bis zum Jahresende. Denn die wegen des zeitweisen Corona-Lockdowns ausgebliebenen Besuchereinnahmen belasteten die Zahlungsfähigkeit des Freizeitparks, heißt es.
Park hat Besucherzahl freiwillig reduziert
Der Movie-Park selbst äußert sich dazu öffentlich nicht. "Allgemein nehmen wir Abstand davon, Informationen dieser Art zu widerlegen oder zu bestätigen", teilte PR-Koordinatorin Ann-Katrin Dölken mit. Es handele sich um betriebsinterne Themen, die nur den Movie-Park und die Stadt Bottrop betreffen. Auch ein Stadtsprecher erklärte, "dass die Stadt hier nichts zu bestätigen, aber auch nichts zu dementieren hat".
Allerdings gibt der Movie-Park Auskunft darüber, wie sehr sein Besucheraufkommen durch die Corona-Bestimmungen eingeschränkt wird. Zum Schutz vor einer Ansteckung mit Covid-19 darf sich in dem Freizeitpark noch immer weniger als die Hälfte der normalen Kapazität von 25.000 Gästen aufhalten. "Auf freiwilliger Basis hat Movie Park Germany die behördlich genehmigte Gesamtpersonenzahl sogar um weitere 20 Prozent reduziert", erklärte Ann-Katrin Dölken. Der Moviepark lasse zurzeit von den 10.000 offiziell erlaubten Gästen höchstens 8000 Besucher hinein.
Froh über die Öffnung in den Sommerferien
"In unserem Fall hat Covid-19 vor allem eine Auswirkung auf den Saisonbeginn gehabt, unter anderem die Osterferien", erklärt die Parksprecherin. Der Freizeitpark hatte seinen Saisonstart wegen der Pandemie zweimal verschieben müssen. Ursprünglich war die Saisoneröffnung zum 27. März geplant. Wegen der Corona-Pandemie verlegte Parkchef Thorsten Backhaus den Start aber zunächst auf den 24. April und dann um weitere fünf Wochen auf den 29. Mai.
Mit dem derzeitigen Besucherzuspruch könne der Movie-Park unter den aktuellen Gegebenheiten nur zufrieden sein, meint Ann-Katrin Dölken. "Es freut uns, dass wir den Park seit Ende Mai und vor allem auch jetzt während der Sommerferien betreiben können, was für uns eine wichtige Zeitperiode darstellt und insbesondere für unsere Zielgruppe, Familien mit Kindern, wesentlich ist", teilte sie mit. Wegen der Corona-Krise habe der Freizeitpark seit der Eröffnung auch die Sicherheits- und Hygienemaßnahmen verstärkt. Denn: "Die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter und Gäste haben oberste Priorität", erklärt die Park-Sprecherin.
Mehr Sicherheitspersonal eingestellt
Um die Sicherheit zu erhöhen, habe der Freizeitpark zusätzliches Security-Personal eingestellt. Zum zusätzlichen Schutz aller Gäste lasse der Movie-Park alle Attraktionen in regelmäßigen Intervallen reinigen. Dies geschehe weitaus häufiger als behördlich verordnet. Im Park wurden außerdem Abstandsmarkierungen und Hinweisschilder angebracht sowie Desinfektionsmöglichkeiten für Gäste und Mitarbeiter geschaffen, teilte Ann-Katrin Dölken mit.
1,4 Millionen Gäste in 2019
>>> Der Movie-Park in Kirchhellen gehört zur Unternehmensgruppe Parques Reunidos. Bei dem börsennotierten Unternehmen mit Sitz in Madrid handelt es sich um einen der größten Betreiber von Freizeitparks in Europa. Unter dem Firmendach der Spanier öffnen weltweit 60 Parks.
Der Movie-Park in Kirchhellen ist insgesamt 45 Hektar groß. Für den Freizeitpark arbeiten etwa 90 festangestellte Mitarbeiter und mehr als 380 Saisonkräfte. Im vorigen Jahren waren rund 1,4 Millionen Besucher in dem Park.