Bottrop. Zunahme gegen den landesweiten Trend: Erstmals in den letzten vier Jahren wurden für mehr Mädchen als Jungen Schutzmaßnahmen ergriffen.
Im Jahr 2019 ergriff das Jugendamt in Bottrop insgesamt 81 Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche. Wie das Statistisches Landesamt mitteilt, waren das sieben Inobhutnahmen mehr als im Jahr zuvor (2018: 74). Solche Inobhutnahmen werden vom Jugendamt durchgeführt, wenn ein unmittelbares Handeln zum Schutz von Minderjährigen in Eil- und Notfällen als geboten erscheint.
Die Zahl der Schutzmaßnahmen in Bottrop nahm damit gegen den Trend im Land wieder etwas zu. Der NRW-weite Rückgang sei – wie in den Vorjahren – maßgeblich auf die Abnahme der Zahl von unbegleiteten Einreisen aus dem Ausland zurückzuführen; deren Zahl ging um 35,3 Prozent zurück, erklärende Statistiker. 45 der in Bottrop in Obhut genommenen Kinder haben einen Migrationshintergrund.
Auf Wunsch der Kinder selbst
42 der im vergangenen Jahr in Bottrop unter den Schutz des Jugendamtes gestellten Kinder und Jugendlichen waren Minderjährige, die 14 Jahre oder älter waren; 39 Kinder waren noch keine 14 Jahre alt. Erstmals handelte es sich bei den betroffenen jungen Menschen im vorigen Jahr überwiegend um Mädchen. Die häufigsten Gründe für die Inobhutnahmen waren Überforderung der Eltern und die unbegleitete Einreise der Kinder aus dem Ausland.
Von den 81 Schutzmaßnahmen wurden 18 auf eigenen Wunsch der Kinder und Jugendlichen durchgeführt, in 63 Fällen lag eine Gefährdung vor.