Bottrop. Entlang der Straßen-Mittelinseln hat der Fachbereich Grün wieder Gießkübel aufgestellt. So werden die Jungbäume gezielt gewässert.

Der gelegentliche Regen der letzten Tage hat das viel zu trockene Frühjahr und den Wassermangel aus den Vorjahren nicht ausgleichen können. Der Fachbereich Grün hat deshalb auf den Mittelstreifen etwa von Horster und Friedrich-Ebert-Straße wieder Gießkübel aufgestellt, um junge Bäume über Nacht zu wässern.

„Der letzte Regen war nicht wirklich hilfreich“, sagt Peter Lackmann vom Fachbereich Umwelt und Grün. „Das meiste Wasser ist ohnehin abgelaufen.“ Deshalb haben die Mitarbeiter wie im Vorjahr die Kübel mit den Löchern im Boden aufgestellt, die junge Bäume bis zum zehnten Standjahr gezielt bewässern sollen. „In einer Feldstudie haben wir selbst ausgetüftelt, wie groß die Löcher im Boden sein sollen“, sagt Lackmann.

Mörtelkübel ohne Boden

Die Version 2.0 des Modells Gießkübel steht an der Hauptstraße in Kirchhellen, wo der Fachbereich die Kastanienallee gefällt und durch junge Bäume ersetzt hat. Hier haben die Grün-Trupps den Mörtelkübeln den Boden ganz ausgeschlagen und dann in die Baumscheiben gesteckt. Im Innern hilft eine Kokosmatte, das Wasser zu halten. So ist ein hoher Gießrand entstanden, der auch nicht platt getreten werden kann. „Das ist bisher die beste Variante, Wasser an die Wurzeln zu bringen“, sagt Lackmann. Zudem schützt der Rand die Bäume vor Hundeurin, und das Wässern kann ein Mitarbeiter allein auf dem Schlepper mit Wasserfass erledigen.

Herbstlaub im Juni: Die Platanen an der Prosperstraße lassen die Blätter fallen. Ein Pilz ist die Ursache.
Herbstlaub im Juni: Die Platanen an der Prosperstraße lassen die Blätter fallen. Ein Pilz ist die Ursache. © FUNKE Foto Services | homas Gödde

Pilz in den Platanen

„Im Moment kommen wir noch nach mit dem Wässern“, sagt Lackmann. Noch müssen die Freiwilligen Feuerwehren nicht aushelfen. Es könne aber nicht schaden, wenn die Bürger schauen, wie es dem Baum vor ihrer Tür geht. Eine Gießkannenfüllung sei aber der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein: „Wenn wir wässern, reden wir von 70 bis 100 Litern pro Tag.“

Dass die Platanen etwa an der Prosperstraße seit Mai Blätter verlieren, hat nichts mit der Trockenheit zu tun, sagt Lackmann: „Die haben die Platanenblattbräune, eine Pilzkrankheit. Das Laub trocknet schon an den Ästen.“ Der Johannistrieb Ende Juni wird für Blatt-Nachwuchs sorgen.