Bottrop. Ohne Mund- und Nasenschutz darf kein Kunde mehr zum Einkaufen gehen. Die Bottroper haben es akzeptiert. Das sagen Kunden, Händler und Ordnungsamt

Der Mund- und Nasenschutz ist seit Montag die Eintrittskarte in alle Geschäfte – wenn man so will. Ohne die Maske dürfen Kunden nicht mehr zum Einkaufen in die Läden und Geschäfte. So hat es die Landesregierung angeordnet. Und der erste Tag der Maskenpflicht verlief vor Ort ohne größere Probleme.

Martina Malewski trägt bei der Arbeit als Reinigungskraft auch eine Schutzmasken, nun also auch beim Einkaufen.
Martina Malewski trägt bei der Arbeit als Reinigungskraft auch eine Schutzmasken, nun also auch beim Einkaufen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Zur Mittagszeit in der Innenstadt konnte man auch außerhalb der Geschäfte viele Menschen mit Schutzmaske beobachten – entweder ordnungsgemäß aufgesetzt oder aber locker um den Hals baumelnd, um zumindest draußen ohne Anstrengung durchatmen zu können. Denn das Atmen durch die oftmals selbstgenähten dicken Stoffmasken, das sei schon anstrengend, sagt eine ältere Frau. Doch es sei eben vernünftig, nun auf Masken zu setzen.

Allergikern fällt das Atmen unter der Maske schwer

Ähnlich sieht es auch eine jüngere Bottroperin. „Als Allergikerin bekomme ich gerade sowieso schwer Luft, durch die Maske wird das Atmen noch einmal anstrengender.“ Doch was will man machen, es gebe ja keine Alternative. „Man kann ja schließlich nicht nur zu Hause bleiben.“

Andere dagegen sind das Tragen der Maske schon von Berufs wegen gewöhnt. So wie Marlies Herzog, die in der Pflege arbeitet. Dass sie den Schutz nun auch beim Einkaufen tragen muss, nimmt sie hin. Allerdings: „Draußen setze ich die Maske ab und halte Abstand.“

Ein Bottroper sorgt sich, dass mit Masken keine Immunisierung erreicht werde

So hält es auch Martina Malewski. Die Reinigungskraft trägt schon bei der Arbeit stundenlang Maske. Nun in der Fußgängerzone ist sie froh, dass sie sie abnehmen darf. Zum Einkaufen wird sie sie noch einmal kurz überziehen, dann reicht es ihr für den Tag. Aber letztlich sagt auch sie: „Es hilft ja nichts und letztlich gewöhnt man sich wohl auch dran.“

Ein Passant - vorschriftsmäßig mit Maske ausgerüstet – hält die Vorschrift dennoch für nicht richtig. So erreiche man eben keine Immunität, heißt sein Argument.

H&M und C&A bleiben geschlossen

Die Einzelhändler in der Stadt jedenfalls sind auf die Maskenpflicht vorbereitet. Überall gibt es entsprechende Hinweise, vielfach werden auch Desinfektionsmöglichkeiten für die Hände angeboten – so etwa im Eingangsbereich von Mensing. Das Modehaus hat seine Verkaufsfläche auf weniger als 800 Quadratmeter verkleinert und darf seit Montag dann auch ganz legal öffnen. Das Land hat mit dem Tag seine Verordnung angepasst.

Die Schaufenster dunkel, die Türen verschlossen – H&M sowie auch C&A öffneten Montag nicht mit verkleinerter Verkaufsfläche.
Die Schaufenster dunkel, die Türen verschlossen – H&M sowie auch C&A öffneten Montag nicht mit verkleinerter Verkaufsfläche. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Was auffällt: Von den großen Händlern in der Stadt ist Mensing der einzige, der von der Möglichkeit Gebrauch macht. Bei H&M sowie C&A bleiben die Türen dicht und die Schaufenster dunkel. Beide großen Ketten verweisen auf ihr Internetgeschäft.

Supermarktbertreiber Markus Triebe sieht die Bottroper auf die Maskenpflicht gut vorbereitet

Am Südring-Center bietet Edeka im Eingangsbereich sogar Masken zum Kauf an – nicht nur den Kunden, die keine dabei haben. Wobei Markus Triebe vom gleichnamigen Rewe-Markt bemerkt hat, dass die meisten Kunden vorbereitet gewesen seien. „Einige mussten wir an die Pflicht erinnern, doch die hatten in der Regel auch eine Maske dabei und nur vergessen, sie aufzusetzen.“ Triebe hat zunächst keine Masken im Angebot. Erst mussten die eigenen Mitarbeiter ausgerüstet werden, sagt der Geschäftsführer. Doch in den nächsten Tagen will auch er Masken anbieten. Grundsätzlich sei der erste Tag mit Maskenpflicht aus seiner Sicht aber problemlos verlaufen.

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Ähnlich das vorläufige Fazit der Stadt: Der kommunale Ordnungsdienst habe zwar nicht flächendeckend in den Geschäften kontrolliert, so Sprecher Ulrich Schulze, doch auch die Ordnungskräfte hätten den Eindruck gehabt, dass Kunden und Geschäftsleute gut vorbereitet gewesen seien. Wobei Geschäftsleute durchaus vermehrt beim Fachbereich Recht und Ordnung nachgefragt hätten, wie die Maskenpflicht umzusetzen sei.

Kontrollen auf dem Wochenmarkt

Auch beim Einkauf auf dem Wochenmarkt gilt die Maskenpflicht. Das werde die Stadt am kommenden Mittwoch auch besonders im Auge halten. Der kommunale Ordnungsdienst werde auf dem Markt präsent sein und Streife gehen, kündigt Stadtsprecher Ulrich Schulze an.

Bußgelder drohten allerdings bisher nicht, stellt Schulze klar. „Aber wir wollen im Zweifel die Menschen darauf hinweisen und weiter Aufklärung leisten.“