Bottrop. Donnerstag sollen die Schüler der Abschlussklassen wieder in die Schule gehen. Das sorgt für Kirtik - auch seitens des Bottroper Schulausschusses
Für die Schüler der Abschlussklassen beginnt am Donnerstag der Unterricht. Während der Schulbesuch für Abiturienten freiwillig ist, müssen die Schüler an allen anderen weiterführenden Schulen die Schulbank drücken. Meike Schöps (SPD), die Vorsitzendes des Schulausschusses in Bottrop, kritisiert die NRW-Regelung.
Sie sehe die frühzeitige Öffnung der Schulen kritisch, zumal seitens des Landes viele Fragen offen geblieben seien und Missverständnisse entstanden seien - etwa in Bezug auf die Freiwilligkeit des Schulbesuchs.
Situation am Berufskolleg Bottrop ist besonders bedenklich
Als besonders bedenklich empfinde sie die Situation an den Berufskollegs. "Dort gibt es deutlich mehr Prüfungsklassen, so dass in Bottrop bis zu 1000 Schülerinnen und Schüler ab Donnerstag beschult werden müssen."
Gleichzeitig wälze das Land die Verantwortung für die Umsetzung der Hygienevorschriften auf den Schulträger, sprich die Stadt, ab. Richtlinien des Landes etwa zu Masken oder Lehrer-Schüler-Relationen gebe es nicht. Meike Schöps: ". Diese sollen durch die Kultusministerkonferenz erst bis zum 29. April entwickelt werden." Auf diese Weise schüre Erachtens bei den betroffenen Kindern, Eltern und Lehrern eher Angst statt Vertrauen.
Keine Sondersitzung des Bottroper Schulausschusses
Einer Forderung der DKP nach einer Sondersitzung des Bottroper Schulausschusses erteilt sie jedoch eine Absage. Sie plädiert dafür, der Schulverwaltung nun Vertrauen entgegen zu bringen und die Öffnung der Schulen bei aller berechtigter Kritik nun nicht parteipolitisch zu missbrauchen.
"Die Schulverwaltung hat gemeinsam mit den Schulleitungen alle Hände voll damit zu tun, die Vorgaben des Landes und vor allem Hygienevorschriften umzusetzen. Da kann sie schon allein aus personellen Gründen nicht zahlreiche Anfragen von Parteien beantworten." Als Ausschussvorsitzende stehe sie mit Schuldezernent Paul Ketzer in Kontakt und es sei auch schon eine Telefonkonferenz mit den Sprechern der Fraktionen und Gruppen terminiert, um so die Politik zu informieren.
Lehrergewerkschaft sieht Vorrang für die Gesundheit gegenüber der Bildung
Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Bottrop hat sich gemeldet. Ihr Vorsitzender Josef Moll fordert die Stadt auf, vor Wiedereröffnung der Schulen einige Voraussetzungen sicher zu stellen. So sollten sich unter anderem alle Lehrer im Vorfeld beim Gesundheitsamt kostenlos auf Corona testen lassen dürfen. Außerdem solle die Stadt geeignete Schutzmasken zur Verfügung stellen.
Desweiteren fordert Moll den Einsatz von Sonderbussen, die nur von Schülern genutzt werden dürfen. Darin müsste selbstverständlich der Abstand eingehalten werden. "Sollten die Voraussetzungen nicht herbeigeführt werden können, so müsste die Wiederöffnung der Bottroper Schulen verschoben werden". Es gelte im Moment der Grundsatz: "Gesundheit vor Bildung."