Bottrop. Die familiäre Enge in der Corona-Krise kann zu häuslicher Gewalt führen, sagen Experten. In Apotheken liegen Kontaktdaten von Anlaufstellen aus.

Viele genießen es, in Zeiten der Corona-Krise mehr gemeinsame Zeit daheim mit dem Partner und der Familie zu verbringen. Für einige führt genau diese Nähe und Enge im eigenen Zuhause zu einer Gefahr für Gesundheit, vielleicht sogar für das Leben. Es wird befürchtet, dass die Fälle von häuslicher Gewalt zunehmen.

Der Dachverband der autonomen Frauenberatungsstellen NRW hat daher mit dem Apothekerverband Westfalen-Lippe eine Informationsaktion gestartet und wird in den Apotheken Hinweiszettel mit den Kontaktdaten wichtiger Anlaufstellen auslegen. An diese können sich Opfer häuslicher Gewalt wenden. Und alle, die einen Rat einholen möchten, wie Opfern geholfen werden kann.

Frauenzentrum Courage in Bottrop ist weiterhin erreichbar

Das Frauenzentrum Courage in Bottrop hat, unterstützt durch die städtische Gleichstellungsstelle, die Aktion aufgegriffen. Ab sofort werden alle Bottroper Apotheken mit Informationsmaterialien versorgt. Das dichte Netzwerk von 1800 Apotheken in Westfalen-Lippe sei gut geeignet, die Infos zu vermitteln, erklärt Dr. Klaus Michels, Vorstandsvorsitzender des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe: „Die Apotheken vor Ort sind für die Menschen niedrigschwellige und vertraute Anlaufstellen im Dorf, im Viertel oder im Wohnquartier – und zwar nicht nur in Gesundheits-, sondern auch in vielen anderen Fragen.“

"Frauen, die jetzt Beratung brauchen, können sich täglich telefonisch oder per E-Mail an das Frauenzentrum Courage wenden. Wir arbeiten weiter unterstützend, an der Seite der Frauen", so Ute Speier-Lemm vom Frauenzentrum. Kontakt:Telefon 02041 / 63593, E-Mail Frauenzentrum.courage@t-online.de. Weitere Infos:www.frauenzentrumcourage.de