Bottrop -. Der Vorsitzende des Bottroper Einzelhandelsverbandes setzt sich für das Textilgeschäft ein. Mensing kann den Einlass von Kunden gut steuern.

Das Bekleidungsgeschäft Mensing in der Bottroper Innenstadt sollte trotz der Corona-Krise sofort wieder öffnen dürfen. Dafür spricht sich Jan-Gerd Borgmann aus. Der örtliche Corona-Krisenstab sollte dem Unternehmen dazu eine Sondergenehmigung erteilen, sagte der Vorsitzende des Bottroper Einzelhandelsverbandes in einem WAZ-Gespräch. Gleiches müsse für das Textilhaus C & A gelten. "Dafür gibt es lokal, wirtschaftlich gesehen, gute Gründe", sagte der Bottroper. Denn die Textilhäuser seien für die Bottroper Innenstadt wichtig.

Der Vorsitzende des Einzelhandelsverbandes spielt damit auf die Sonderregelung an, die die Landesregierung für die Öffnung von Möbelhäusern erlassen hatte. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hatte die Öffnung mit der Bedeutung der Möbelindustrie in NRW begründet. Laumann sieht dafür "ein klares wirtschaftliches Interesse". Ein solches Interesse gebe es lokal mit Blick auf Mensing in Bottrop doch auch, argumentiert Jan-Gerd Borgmann.

Bottroper Modehaus verfügt über drei Ein- und Ausgänge

Die Textilhäuser Mensing und C & A dürfen zurzeit nicht öffnen, weil sie die freigegebene Geschäftsgröße von 800 Quadratmetern überschreiten. Gerade das Modehaus Mensing aber könne in seinem Bottroper Geschäft an der Osterfelder Straße den Einlass von Kunden und Mitarbeitern gut steuern. "Mensing hat ja gemeinsam mit dem Personaleingang drei Ein- und Ausgänge", erklärte der Bottroper. Borgmann erinnert daran, dass die Mensing-Unternehmensgruppe wegen der Probleme um ihre neue Filiale in der Velberter Stadtgalerie Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet hatte. "Das Verfahren dürfte wegen der Corona-Schließung konzeptionell zumindest gestört sein, da jetzt ja keine Einnahmen erzielt werden", meinte der Vorsitzende des Einzelhandelsverbandes.

Borgmann wie darauf hin, dass das Kundenaufkommen in der Bottroper Innenstadt wegen der noch immer leer stehenden großen Einkaufszentren, Althoff-Arkaden und Hansa-Center, zurück gegangen sei. Der Handel brauche nach dem Neustart daher weitere Impulse. "Wir haben ohnehin ein Strukturproblem im Einzelhandel am Ort und stehen im Wettbewerb mit dem wachsenden Online-Handel", betonte der Vorsitzende des Einzelhandelsverbandes.

Eine Chance für den Bringdienst Louise

Für den noch neuen städtischen Bringdienst Louise sei die derzeitige Krise eine Chance. "Ich hoffe, dass Louise auch danach bestehen bleibt", sagte Borgmann. Ein zusätzlicher Impuls für den Neustart des örtlichen Handels nach dem Corona-Stopp könne die Öffnung der Geschäfte an Sonntagen sein. Borgmann: "Ich bin dafür, verkaufsoffene Sonntage durchgängig bis zum Ende des Jahres zu genehmigen."