Bottrop. Nach der Stadt macht die Polizei Druck auf die Motorradfahrer. Motorradtouren über Ostern widersprächen dem Sinn der Corona-Schutzverordnung.

Die Stadt hat die Parkplätze am Motorradtreff Grafenmühle gesperrt und droht den Gastronomen dort mit Schließung, wenn die Abstandsgebote nicht eingehalten werden. Auch die Polizei macht jetzt Druck auf die Motorradfahrer: Sie kündigt Tempo- und Technikkontrollen an und sagt: Motorradtouren über Ostern widersprechen dem Sinn der Corona-Schutzverordnung.

Dass die Polizei Motorradfahrer im Auge hat, belegt sie mit einem Fall Montag in Haltern. Einem Kradfahrer des Verkehrsdienstes fiel ein Motorradfahrer auf, als er mit einer Geschwindigkeit von 140 km/h (bei zulässigen 50 km/h) fuhr. Zudem hatte er den Schalldämpfer der Auspuffanlage entfernt und wollte testen, wie sich sein Krad ohne Schalldämpfer fährt und anhört. Aufgrund der erheblichen Geschwindigkeitsüberschreitung und des Verstoßes gegen die Ausrüstungsvorschriften erwartet den Motorradfahrer neben einem Bußgeld einlängeres Fahrverbot.

Polizei: Wir passen auf

Wir passen auf, sagt die Polizei: „Die Verkehrsdienste des Polizeipräsidiums Recklinghausen führen Geschwindigkeitsmessungen durch und intensivieren ihre technischen Überwachungsmaßnahmen. Das Anhalten von Verkehrsteilnehmern, die durch das Fahren mit gefährlichen Geschwindigkeiten, verkehrsunsicheren und/oder überlauten Fahrzeugen, ihre vermeintliche Freiheit ausleben, zählt auch jetzt zu den vorrangigen Aufgaben der Polizei.“ Verwarnungsgelder und Bußgeldbescheide würden allerdings öfter nach Hause geschickt und nicht, wie sonst meist üblich, direkt vor Ort erhoben. Wo es nicht notwendig ist, werde auf das direkte Anhalten verzichtet.

Mit Blick auf das Osterwochenende weist die Polizei darauf hin, dass Touren mit dem Motorrad nicht verboten sind, aber dem Sinn der Corona-Schutzverordnung widersprechen. Schon allein das Verletzungsrisiko spreche solche Touren: „Jeder, der sich angesichts der derzeitigen Entwicklungen selbst unnötig in Gefahr begibt und sich hohen Verletzungsrisiken aussetzt, handelt unsolidarisch. Die Betten in unseren Krankenhäusern brauchen wir derzeit für andere Herausforderungen.“ Wo sich mehr als zwei Motorradfahrende treffen, greife das Kontaktverbot.