Bottrop. Bottrop beklagt den ersten Todesfall durch Corona. Doch wie geht es den anderen Erkrankten in der Stadt, wie verläuft die Krankheit hier?

In einem Fall endete die durch den Coronavirus verursachte Erkrankung nun tödlich. Ein 61-jähriger Bottroper ist am Mittwochabend im Krankenhaus verstorben. Das gab der Krisenstab um Paul Ketzer am Donnerstag (26.3.) bekannt.

Oberbürgermeister Bernd Tischler sprach den Angehörigen sein Mitgefühl aus. Für die Stadt sei der Todefall „eine gewissen Zäsur in der hiesigen Corona-Lage.“ Stand Donnerstagmorgen waren 22 Personen an dem Virus erkrankt. Wie stellt sich bei ihnen der Krankheitsverlauf dar?

Laut Stadtsprecher Andreas Pläsken gab es diesen einen schweren Verlauf, der dann auch tödlich endete. Der Patient war im Knappschaftskrankenhaus behandelt worden, wo die Ärzte derzeit noch einen weiteren Bottroper Patienten auf der Intensivstation betreuen. Sein Zustand sei aber nicht lebensbedrohlich, hieß es.

In Bottrop gibt es keine Corona-Schwerpunkte in bestimmten Stadtteilen

Die übrigen Fälle verliefen bisher „leicht bis mittelschwer“. Die Erkrankten halten sich zu Hause in der angeordneten Quarantäne auf. „Das Gesundheitsamt erkundigt sich mindestens einmal täglich nach dem Gesundheitszustand und bleibt so auf dem Laufenden“, sagt Pläsken.

Anders als in anderen Städten gebe es in Bottrop keine Schwerpunkte. Die Erkrankungen verteilten sich über das gesamte Stadtgebiet recht gleichmäßig. Betroffen seien alle Alterstufen. Allerdings: „Wie in den anderen Städten gibt es auch in Bottrop keine infizierten Kinder.“

Fünf Bottroper gelten inzwischen als geheilt und sind aus der Quarantäne entlassen

Die ersten infizierten Bottroper seien im Wesentlichen Menschen gewesen, die aus Risikogebieten zurückgekehrt sind, zunächst aus Südtirol, später aus Ägypten. Inzwischen gebe es aber auch Patienten, die sich vor Ort mit dem Virus infiziert haben.

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Inzwischen gelten - Stand Donnerstagvormittag - fünf Bottroper als geheilt. Sie zeigen keine Symptome mehr und stehen auch nicht mehr länger unter Quarantäne.

Der verstorbene Bottroper litt nach Angaben der Stadt nicht unter Vorerkranungen

Andreas Pläsken erläutert das Vorgehen. „Nach allem, was man jetzt weiß, sind die Erkrankten nach 14 Tagen nicht mehr infektiös. Wenn ein abschließender Abstrich negativ verläuft, werden sie mit Verhaltensregeln aus der Quarantäne entlassen.“ Dazu gehöre dann etwa die Empfehlung, doch noch einige Tage zu Hause zu bleiben und nicht sofort wieder arbeiten zu gehen. „Aber das muss dann wiederum mit dem jeweiligen Arbeitgeber geklärt werden.“

Laut Mitteilung der Stadt hatte der nun verstorbene 61-Jährige keine Vorerkrankungen. Das zeige, wie unberechenbar das Virus ist, meint Andreas Pläsken. Es gebe immer wieder Fälle, bei denen Menschen schwer erkranken, die nicht zu den zuvor definierten Risikogruppen zählten. Wie in dem Beispiel aus Bochum, wo ein 35-Jähriger um sein Leben kämpft. Auch er habe keine Vorerkrankungen.

Bottroper Oberbürgermeister appelliert, die Verhaltensregeln zu beachten

Oberbürgermeister Bernd Tischler appelliert noch einmal eindringlich an alle Bottroper, sich an die Verhaltensregeln zu halten. Sie seien „lebenswichtig“. Die Bottroper - und nicht nur die - sollten weiterhin Zuhause bleiben, Abstand halten, Händeschütteln und Umarmungen vermeiden sowie Hygieneregeln wie das häufige Händewaschen beachten.

Der Krisenstab im Rathaus hat die Nachricht vom ersten Tod eines Corona-Patienten in Bottrop „mit Trauer und bewegt aufgenommen“, wie Krisenstabsleiter Paul Ketzer betont. „Die Anteilnahme des Krisenstabs gilt den Angehörigen.“