Bottrop. Krisenstab verschärft Maßnahmen. Kunden funktionierten Kioske in Kneipen um. Ordnungsdienst musste Trinkhallen extra schließen.

Auch alle Trinkhallen in Bottrop müssen geschlossen bleiben. Darauf macht der Krisenstab im Rathaus noch einmal ausdrücklich aufmerksam. "Für sie gibt es keine Ausnahme", betont Stadtsprecher Andreas Pläsken. Mit dieser Anordnung hat der Krisenstab seine Maßnahmen weiter verschärft, um die Ausbreitung des Coronavirus in der Stadt zu verlangsamen.

Denn die Anzahl der Corona-Kranken steigt auch in Bottrop immer weiter an. So meldet die Bezirksregierung Münster, dass es seit Freitag vormittag offiziell 15 Menschen mit einer Corona-Infektion in der Stadt gebe. Ein Corona-Kranker oder eine Corona-Kranke sei wieder gesund.

Kunden machten Kioske zum Kneipenersatz

Zu Beginn der Woche lautete der Plan des Bottroper Krisenstabes noch, dass die Trinkhallen in der Stadt öffnen dürfen, damit die Anwohner auch darin Getränke und Speisen kaufen können. Auch der Verkauf von Zeitschriften sollte in den Kiosken zunächst weiterhin möglich sein. Seit Donnerstag ist das allerdings nicht mehr so.

"Wir mussten reagieren, weil die Trinkhallen zu Treffpunkten wurden und zu einer Art Gastronomie-Ersatz gemacht wurden. Es hat da regelrechte Menschenansammlungen gegeben", berichtet der Stadtsprecher. Das hätten Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes beobachtet. "Das können wir nicht dulden", betonte Pläsken. Denn damit verstoßen die Kiosk-Kunden gegen das vorsorgliche Prinzip, direkte soziale Kontakte möglichst zu meiden, um mögliche Infektionsketten zu durchbrechen.

Ordnungskräfte mussten Trinkhallen schließen

Es hätten außerdem auch Kioskbesitzer gegen die seit Donnerstag wirksame Anordnung des Krisenstabes verstoßen und ihre Trinkhallen dennoch geöffnet. "Wir mussten eine Reihe von Trinkhallen schließen", sagte der Stadtsprecher.

Weiterhin öffnen dürfen nach der Anordnung des Krisenstabes folgende Betriebe: Geschäfte, die ausschließlich oder überwiegend Lebensmittel anbieten sowie Markthändler, die nur Lebensmittel anbieten. Außerdem: Lieferdienste, Getränkemärkte, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien,Tankstellen, Banken und Sparkassen, Poststellen, Friseure, Reinigungen, Waschsalons, Zeitungsverkauf, Baumärkte, Gartenbaumärkte und Tierbedarfshandel sowie der Großhandel.