Bottrop. Die Stadtteilagentur an der Paßstraße ist ab sofort Sammelstelle für innovative Entwicklungsideen. Schnittstelle zwischen Bürgern und Verwaltung.
Die Erneuerung einzelner Stadtquartiere kann nicht nur am grünen Tisch oder in Amtsstuben geschehen. „Dafür müssen und sollen wir in die Orte gehen, wo die Menschen leben, wo der Schuh drückt und Dinge verändert oder verbessert werden können“, sagt Bernd Tischler. Der Oberbürgermeister und der Technische Beigeordnete der Stadt, Klaus Müller, haben es sich nicht nehmen lassen, persönlich zur Eröffnung der Stadtteilagentur Batenbrock zu kommen. Damit hat dieser neue Hotspot (was er hoffentlich wird) der Stadterneuerung ausdrücklich Rückenwind von oben.
Teil des Städtebauförderprogramms „Soziale Stadt“
Natürlich fiel die Agentur nicht vom Himmel. Vielmehr ist sie eingebettet in ein mit etwa acht Millionen Euro gefördertes Gesamtprojekt im Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“. Was zunächst technisch-abstrakt klingt, soll aber an der Paßstraße 54 in einem ehemaligen Bäckerladen für alle Bürgerinnen und Bürger des Bezirks mindestes für die kommenden drei Jahre ein niederschwelliger Anlaufpunkt werden, in dem alles zusammengeführt werden kann, was die soziale oder bauliche Situation positiv verändert. Am Ende soll alles zu mehr Lebensqualität in diesem ebenso großen wie bunt gemischten Bezirk führen.
Dafür sind Alicia Ludwiczak von der Awo sowie Lissa Peters und Marco Szymkowiak von der Planungsgruppe Stadtbüro montags bis mittwochs an der Paßstraße zu finden. Niederschwellig im wahrsten Sinne, denn es ist nur eine kleine Stufe zu überwinden. Das Trio hat künftig ein Ohr für die Batenbrocker.
Mitentscheidung beim „Batenbrockfonds“
„Hier soll sich eine Schnittstellenfunktion zwischen Rathaus, dem Stadtteil und vor allem dessen Bewohnern entwickeln“, sagt Lissa Peters. Dabei spiele es keine Rolle, ob es um die Neugestaltung von Grünflächen, Nahversorgung, Verkehrssicherheit oder Teilhabe an Bildung oder Kultur gehe. Themen, die im Integrierten Stadtteilentwicklungskonzept Batenbrock-Südwest (ISEK) eine wesentliche Rolle spielen. Die Stadtteilagentur ist aber auch Anlaufpunkt für Vorschläge, die aus dem so genannten „Batenbrockfonds“ finanziert werden können. Der hilft mit Zuschüssen von jährlich bis zu 40.000 Euro bei der Umsetzung von nicht-kommerziellen Projekten im Stadtteil. Neben einer neunköpfigen Jury hat die Stadtteilagentur dort auch Entscheidungskompetenz.
Zur Einordnung der Stadtteilagentur in das auf Jahre angelegte Gesamtkonzept der Stadtteilerneuerung erinnerte Klaus Müller an mehrere aktuelle Batenbrocker Großprojekte. Dazu gehöre auf jeden Fall der Neubau des Bürgerhauses, mit zwei Millionen Euro der größte Investitionsbrocken, die Umgestaltung des Volksparkes mit Pumptrack und einer späteren Wegeführung der unmittelbaren Umgebung, die das Stadtteilzentrum auch um die Josephskirche erlebbarer mache, aber auch die ökologische Hofgestaltung der Albert-Schweitzer-Schule, so der Technische Beigeordnete.
Auf jeden Fall freuen sich Initiatoren und Mitarbeiter der Stadtteilagentur über konstruktive Vorschläge von engagierten Bewohnern dieses recht großen Stadtquartiers. Querdenken ist dabei nicht nur erlaubt, sondern auch erwünscht.
Adresse und Erreichbarkeit
Das Team der Stadtteilagentur Batenbrock an der Paßstraße 54/Ecke Germaniastraße ist in aller Regel montags bis mittwochs von 9 bis 16 Uhr anwesend.
Vorerst sind zwei feste Sprechstunden pro Woche geplant: Montag, 13 bis 14 Uhr und Mittwoch, 17 bis 18 Uhr. Termine nach Vereinbarung sind möglich. 02041/76 32 696 oder info@stadtteilagentur-batenbrock.de. Info: www.stadtteilagentur-batenbrock.de