Bottrop. Mit ein paar Sonnenstrahlen am Samstag fällt Startzeichen in die Motorradsaison. Schon werden die ersten Touren geplant. Man kennt sich.
Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, und die Motorradfahrer bringen ihre Maschinen ans Laufen. Am Rotbachtreff an der Grafenmühle planen sie schon die ersten Touren. Am Samstag startete die Grafenmühle in die neue Saison. Fahrrad- und Motorradfahrer sammelten sich am Kiosk und griffen zu Kaffee und Bratwurst. Für viele Motorradfahrer ist das Tradition.
Viele Fahrer kommen aus Essen, aus Dinslaken und natürlich aus Kirchhellen. „Für uns ist die Grafenmühle etwas Besonderes. Wir Motorradfahrer haben im Winter wenig Kontakt untereinander. Wenn das Wetter stimmt, treffen wir uns dann hier und denken über gemeinsame Touren nach“, erzählt ein Biker aus einer kleinen Gruppe. Viele von ihnen fahren seit Jahrzehnten zur Grafenmühle.
Ein echter Hingucker: Das dreisitzige Gespann von Berthold Schlottbom
Keines der Motorräder auf dem Parkplätzen gleicht dem anderen. Die einen sind eher kleiner, die anderen lauter und größer. Aber Berthold Schlottbom hat einen echten Hingucker: Mit seinem dreisitzigen Gespann zieht er die Blicke auf sich. „Bei so einem Gespann kommen viele auf einen zu und fragen nach. Da kommt man ganz schnell ins Gespräch.“ Seit zehn Jahren fährt er aus Bocholt zur Grafenmühle. „Bei einer normalen Samstagtour fahre ich rund 150 Kilometer. Da gehe ich vorher oder nachher gerne zur Grafenmühle und esse was. Hier gibt es einfach die beste Bratwurst und den besten Kaffee.“
Auch unter den Jüngeren ist die Grafenmühle ein beliebter Treffpunkt
Bei den Jüngeren ist das Motorradfahren genauso beliebt. Max aus Kirchhellen und Tom aus Gladbeck sind 18 und 17 Jahre alt und besuchen den Bikertreff seit fast zwei Jahren. „Motorradfahren ist einfach geil, und bei so einem schönen Wetter macht es noch mehr Spaß. Wir sind dieses Jahr schon das fünfte Mal an der Grafenmühle“, erzählt Max. An diesem Samstag sind die beiden mit ihren Maschinen allein unterwegs, an anderen Tagen bilden sie gern eine Gruppe aus fünf bis sechs Personen. „Bei einer kleinen Tour fahren wir dann rund zwei Stunden lang.“
Immer wieder kommen neue Fahrer mit ihren Gefährten auf den Weg gerattert. Viele tragen Tücher über ihren Mund oder Lederjacken mit martialischem Aufdruck, was bisweilen schon bedrohlich wirkt. Aber Berthold Schlottbom weiß: „Manche sehen bedrohlich aus, aber die meisten sind ganz normale Menschen, und manche sogar etwas schüchtern.“
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Die Grafenmühle ist nicht nur für Motorradfahrer, sondern auch für Radler, Reiter und Spaziergänger ein beliebter Treffpunkt., Neben Imbissbetrieben gibt es auch einen Burgerladen und eine Eisdiele. Im Waldgebiet werden Minigolf, Bogenschießen und am Rotbach Angeln angeboten.