Bottrop. Die Anmeldephase für die weiterführenden Schulen ist in Bottrop abgeschlossen. Welche Schulen gefragt sind – und wo es Probleme geben könnte.
Die Anmeldephase für die weiterführenden Schulen in Bottrop ist soweit abgeschlossen, die Viertklässler und ihre Eltern haben ihre Wünsche für das kommende Schuljahr abgegeben. Erneut ganz unten auf der Wunschliste: die Hauptschule Welheim. Zwölf Kinder wollen, Stand 27. Februar, dorthin wechseln. Formal würden 18 gebraucht, um eine neue fünfte Klasse bilden zu dürfen.
Nachmeldungen sind noch möglich
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Im Schulausschuss tauchte nun deshalb die Frage auf, ob die zwölf Anmeldungen schon die endgültige Zahl darstelle oder sich daran noch etwas ändern könne. Christine Bernsdorf, Konrektorin der Hauptschule Welheim, bemerkte: „Aus Erfahrung kann ich sagen, dass unsere Eltern immer sehr spät zu uns kommen. Wir erwarten schon, dass noch welche kommen.“
Fachbereichsleiter Karl Trimborn bestätigte: „Es ist richtig, dass es immer noch Eltern gibt, die ihre Kinder im Nachhinein anmelden.“ Allerdings gab er auch zu bedenken: „Wir müssen 18 Schüler erreichen.“ Ob die Bezirksregierung bei 16, 17 Anmeldungen vielleicht doch Ja zu einer neuen fünften Klasse an der Hauptschule sagen würde, stehe in der Glaskugel.
Zukunft der Hauptschule bleibt wohl ungewiss
Bis zu den Sommerferien ausharren könne die Stadt jedenfalls nicht. „Wir warten jetzt sicher noch etwas. Aber wir werden irgendwann auf die Eltern der zwölf Schüler zugehen müssen und sie zu Alternativen beraten.“
Bereits zum Schuljahr 2019/2020 hatte die letzte komplette Hauptschule in der Stadt wegen zu weniger Anmeldungen keine neue fünfte Klasse bilden dürfen. Mit Blick auf die aktuellen Zahlen bleibt ihre Zukunft wohl ungewiss.
Am anderen Ende der Wunschliste, nämlich ganz oben, stehen die Gymnasien: Die meisten der aktuell insgesamt 1088 angemeldeten Kinder (davon 101 von außerhalb Bottrops) möchten ab dem Schuljahr 2020/21 diese Schulform besuchen, nämlich insgesamt 382 Jungen und Mädchen. Macht einen Anteil von 35 Prozent an allen Schulwechslern. Dabei ist das Josef-Albers-Gymnasium mit 161 Schulbesuchswünschen erneut das Gefragteste.
Umverteilung bei den Realschulen
Eine Umverteilung wird noch im Bereich der Realschulen nötig werden, erläuterte Karl Trimborn im Schulausschuss. „Die August-Everding-Realschule als dreizügige Schule hat 100 Anmeldungen.“ Geht man von einer maximalen Klassenstärke von 29 Schülern aus, müssten 13 Kinder abgewiesen werden. Diese könnten aber auf eine der anderen beiden Realschulen in der Stadt ausweichen. Eine Aufnahme wäre auch an einer der beiden Gesamtschulen möglich.
Positive Entwicklung für Korczak-Gesamtschule
Die Anmeldezahl an der Janusz-Korczak-Gesamtschule – nämlich 98 und damit 13 mehr als im Vorjahr – „sehen wir als weiteren Schritt nach oben“, kommentierte Rainer Hürter (CDU) im Schulausschuss. Die Gesamtschule an der Horster Straße, inzwischen Talentschule, galt als Sorgenkind, was Anmeldungen zur fünften Klasse anging. Hürter zeigte sich auch erfreut darüber, dass die Sekundarschule in Kirchhellen in diesem Jahr bei insgesamt 76 Schulbesuchswünschen keine Kinder abweisen muss.
Wobei dies wohl zu den Überraschungen im diesjährigen Übergangsverfahren zu den weiterführenden Schulen zählen dürfte: In den vergangenen Jahren war die 2015 eingeweihte Sekundarschule nicht zuletzt auch bei Familien aus Nachbarstädten so gefragt, dass sie 29 und davor auch schon 19 Kinder abweisen musste. Darunter etliche aus Bottrop.
Oberhausener wollen ans JAG
Bei Familien, die nicht aus Bottrop kommen, ist die Sekundarschule wieder sehr gefragt: Hier gibt es 28 Anmeldungen aus Gladbeck sowie jeweils eine aus Dorsten, Gelsenkirchen und Recklinghausen.
Stolze 34 auswärtige Anmeldungen gibt es am Josef-Albers-Gymnasium (JAG): 29 aus Oberhausen, drei aus Essen, jeweils eine aus Marl und aus Kamen.