Auszeichnungen verliehen das NRW-Umwelt- und das Schulministerium in der Willy-Brandt-Gesamtschule. Ziel: Bildung für nachhaltige Entwicklung.
„Schule der Zukunft“: Dieses Schild schmückt zukünftig 12 Schulen in Bottrop. Bei der Auszeichnungsfeier der Landeskampagne in der Willy-Brandt-Gesamtschule erhielten die Bottroper Schulen mit elf Schulen aus Gelsenkirchen auch die dazu gehörige Urkunde und die große Fahne. Die gemeinsame Kampagne von Umwelt- und Schulministerium „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ soll die vielfältigen Möglichkeiten aufzeigen, wie Schülerinnen und Schüler ihre Zukunft mitgestalten können.
Umwelt und soziale Gerechtigkeit
Auszeichnungen erhielten Einrichtungen aller Schulformen, die vor der Feierzeremonie an ihren Ständen demonstrieren konnten, was sie alles geleistet hatten. An der Albert-Schweizer-Schule wurde ein „Paradies für Insekten“ aus bunten Blechdosen mit Wackelaugen, Bambus, Heu und Tannenzapfen erstellt. „Das hat wirklich Spaß gemacht“, sagt Esma, obwohl die Sägearbeit anstrengend gewesen sei. An der Konradschule stand die Schulgartenarbeit im Vordergrund. Es wurde aber nicht nur gepflanzt. Die Erzeugnisse wie Bohnen, Kartoffeln, Tomaten oder Beeren durften auch gegessen werden, erzählten Paul und Julia begeistert von der Gärtnerarbeit. Betreuer Brigitte Smid möchte, dass die Schüler den Kreislauf begreifen und merken, dass man die letzte Ernte auch als Saatgut verwenden kann.
Bei der Grundschule Vonderort hieß das Motto „Jung trifft Alt“. Dabei wurden u.a. Kontakte zum benachbarten Seniorenheim ausgebaut. Die „Mülldetektive“ der Nikolaus-Groß-Schule sortierten und trennten schwerpunktmäßig Papiermüll, während an den Realschulen vor allem die gesunde Ernährung im Vordergrund stand.
Bei der Gustav-Heinemann-Realschule ging es um das gesunde Frühstück in der Pause. Zuckerwürfel wiesen dabei auf die Zuckermengen in einzelnen Lebensmitteln hin. Die Marie-Curie- Realschule kümmerte sich um den biologischen Anbau von Gemüse und an der August-Everding-Realschule versuchte man zum Beispiel, erfolgreich Müll im Schülerkiosk zu vermeiden und den Warenkauf „fair“ zu gestalten.
Auszeichnungen sollen Schülerinnen und Schüler motivieren
In der Sekundarschule Kirchhellen wurde recycelt, seien es Tennisbälle als Stifthalter oder der „Gartenzwerg 2.0“ aus Maiskolben. Die Hauptschule Welheim dagegen arbeitet mit der Hilfsaktion „Adveniat“ zusammen und zeigte Menschenrechte und fairen Handel am Beispiel von kolumbianischem Kaffee auf. Technisch anspruchsvoll präsentierte das Josef-Albers-Gymnasium sein Hybridkraftwerk, das, auf dem Schulhof installiert, als Handyladestation dienen soll. Die gastgebende Willy-Brandt-Gesamtschule beschäftigte sich mit erneuerbaren Energien und stellte Solarzellen aus kleinen Spiegeln her, während die Janusz-Korczak-Gesamtschule Projekte zum Klimaschutz oder „Fair Trade“ unterstützte.
Das Engagement der Schulen soll bewusst mit öffentlichkeitswirksamen Auszeichnungen gewürdigt werden. Landeskoordinator Björn Knuth: „Die Beschäftigung mit Zukunftsfragen ist unglaublich motivierend für die beteiligten Schüler und schärft das Schulprofil“. Viktor Haase vom NRW-Umweltministerium, der die Auszeichnungen übergab, betonte, dass es zwar wichtig sei, sich mit Zukunftsfragen zu beschäftigen, aber dabei im Sinne der Nachhaltigkeit auch der soziale Zusammenhalt zu berücksichtigen solle. Oberbürgermeister Bernd Tischler fand die Projekte passend zu „Innovation-City“ und dem Bottroper Leitbild „Blauer Himmel- grüne Stadt“.
Rebekka und Hamsa aus der Jahrgangsstufe 11 der Gastgeberschule moderierten souverän durch die Veranstaltung, die Schülerinnen und Lehren beider Gesamtschulen musikalisch begleitet haben.
Die Kampagne
Die Kampagne wird vom Umwelt- und Schulministerium NRW gemeinsam getragen. Ausgezeichnet wurden 517 Schulen, 27 Kitas und 26 Netzwerke . Es habe noch nie eine so hohe Zahl von Beteiligungen gegeben wie bei der jetzigen Kampagne. Zusätzlich gab es für die Bottroper Schulen ein weiteres Hausschild für die Beteiligung am Netzwerk „Bottroper Schulen der Zukunft“.