Bottrop. Feuerwehr und Polizei hatten in der Nacht viel zu tun. Die Einsätze waren „typisch“ für diese Nacht – darunter Streitigkeiten und kleine Brände.
Eine unruhige Silvesternacht liegt hinter den Einsatzkräften von Polizei und Feuerwehr. Polizeisprecher Andreas Wilming-Weber spricht von rund 60 Einsätzen in der Zeit zwischen 18 Uhr und 6 Uhr, die Feuerwehr zählte im Zeitraum von 18 bis 7 Uhr 56 Einsätze, in 16 Fällen mussten die Retter zu Brand und Hilfeleistungsfällen ausrücken, die restlichen Male war der Rettungsdienst gefragt. Als „arbeitsreich“ bezeichnet die Feuerwehr die Nacht dann auch in ihrer Bilanz.
Sowohl Feuerwehr als auch Polizei sprechen von einer Vielzahl an „silvestertypischen Einsätzen“. Für die Polizei bedeutet das vor allem Streitigkeiten, die bis hin zur Körperverletzung reichen oder auch Beschwerden über Lärm- und Ruhestörung. Vor allem rund um Mitternacht sei das Einsatzaufkommen besonders hoch, so Wilming-Weber. Demnach seien es vor allem viele kleinere Einsätze gewesen, die die Kräfte abarbeiten mussten. Gleich mit mehreren Streifenwagen rückte die Polizei zu einem Einsatz an der Scharnhölzstraße aus. Der Anrufer hatte eine Schlägerei mit rund 20 Personen gemeldet. Vor Ort habe sich die Situation dann jedoch anderes dargestellt, so Wilming-Weber. Demnach benötigte eine offenbar alkoholisierte Frau Hilfe, die Menschen standen lediglich um si herum. Die Feuerwehr versorgte die Frau schließlich.
Rettungskräfte hatten es vor allem mit Alkohol- und Drogenmissbrauch zu tun
Die Kräfte des Rettungsdienstes der Feuerwehr behandelten zahlreiche für diese Nacht typische Verletzungsmuster, wie Alkohol- und Drogenvergiftungen, Verletzungen durch Feuerwerkskörper oder nach Handgreiflichkeiten. Mehrfach wurden Hilfeleistungslöschfahrzeuge als sogenannter „First Responder“ eingesetzt, da kein Rettungswagen zeitnah zur Verfügung stand. So konnte eine schnelle Erstbehandlung sichergestellt werden.
Auch die Brand- und Hilfeleistungseinsätze waren in der Mehrzahl auf die Silvesternacht zurückzuführen. Um 22.13 Uhr wurde der Löschzug zu einem Wohnungsbrand auf der Batenbrockstraße gerufen. Hier war es auf einem Balkon zu einem Brand gekommen. Nachbarn hatten das Feuer bereits mittels Gartenschlauch bekämpft und konnten ein Übergreifen auf die Wohnung verhindern. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Nach Mitternacht standen die Telefone der Bottroper Leitstelle nicht mehr still
Ab 0.10 Uhr standen die Telefone in der Leitstelle nicht mehr still. Es wurden zeitgleich mehrere Kleinbrände in der Innenstadt und in Kirchhellen gemeldet. Zudem kam es auf der Batenbrockstraße zu einer größeren Auseinandersetzung, bei der insgesamt fünf Personen verletzt wurden.
Bei den weiteren Brandeinsätzen handelte es sich größtenteils um Kleinbrände, die auf den unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern zurückzuführen sind. Die Freiwilligen Feuerwehren Altstadt und Boy standen während der Silvesternacht mit einem Fahrzeug in Bereitschaft und kümmerten sich vorrangig um Kleinbrände im südlichen Stadtgebiet. Die Freiwillige Feuerwehr Kirchhellen löschte einen Kleinbrand in Kirchhellen. Ab 2.30 Uhr entspannte sich die Lage zunächst, ehe es um 03:20 Uhr im dichten Nebel auf der A42 in Fahrtrichtung Oberhausen zu einem Verkehrsunfall mit neun Verletzten kam.