Bottrop. Seit mehr als einem Jahr gibt es einmal im Monat das Angebot „Suppenzeit“ der Caritas. Es hat sich ein treues Stammpublikum erkocht.
An jedem letzten Sonntag im Monat lädt die Caritas Bottrop in der Zeit von 13 bis 15 Uhr zum gemeinsamen Mittagsessen ein. Ganz nach dem Motto „Bei der Caritas gibt´s immer warme Suppe!“ - und zwar für jeden, sind alle willkommen, die offen für Gespräche sind, die gerne mit anderen gemeinsam essen, der Langeweile am Sonntag entfliehen wollen oder einfach nur Hunger haben. Um die 30 Besucher freuen sich die Organisatoren regelmäßig.
Seit Ende Oktober 2018 findet dieses Treffen statt. Margret Zerres, ehrenamtliche Helferin, kann inzwischen das Resümee ziehen, dass sie erreicht haben, was sie wollten. „Wir wollten nicht primär die Leute versorgen, so wie es die Tafel tut. Wir wollen zusammen den Sonntag verbringen“, fasst sie die Idee hinter der Suppenzeit zusammen. Kein Gemeindetreff sollte es werden, sondern eine Möglichkeit für alle rauszugehen und sich zu treffen.
„Eine ganz bunte Mischung“
„Über ein Jahr lang kommen hier nun schon ganz viele unterschiedliche Leute zusammen“, erzählt Margret Zerres von den vielen Menschen, die sie in dieser Zeit schon getroffen hat. „Eine ganz bunte Mischung“, denn die Teilnahme am Treffen ist an keinerlei Bedingungen geknüpft. Ob bedürftig, alleinstehend oder nicht: Jeder ist willkommen. Und so unterschiedlich die Leute auch sind, „sie alle haben gemeinsam, dass sie sich gerne unterhalten und Suppe mögen“, erzählt sie weiter. Und das wichtigste, betonen die ehrenamtlichen Helfer: „Alle lachen gerne. Die beste Medizin für alles und umsonst!“
Kein Wunder also, dass das Haus auf der Adolf-Kolping Straße 4 auch am letzten Sonntag des Jahres wieder rappelvoll ist. Es gibt Gulaschsuppe, gespendet von dem Seniorenheim Haus am Ehrenplatz. Dazu noch einen selbstgebackenen Apfelkuchen und Nussecken. „Jeder kocht was er mag. Ob privater Spender oder eines der bottroper Restaurants. Ob Suppe, wie ursprünglich gedacht oder mal eine Pizza, ist egal.“, so Margret Zerres. Hauptsache lecker.
„Mit Liebe gekocht“
„Man schmeckt, dass es extra mit Liebe gekocht ist“, betont Hella Witt, die mit einem dampfenden, köstlich riechenden Teller Suppe heute als Gast bei der Suppenzeit ist. Sie ist nun schon das dritte Mal mit dabei „Durch die Zeitung wird man ja zum Glück immer wieder daran erinnert, dass der Suppensonntag vor der Tür steht. Das kommt ja immer genauso unerwartet wie Weihnachten“, lacht sie. „Und genauso schön ist es auch. Immer so leckere Sachen!“
Auch Ulrich Unterberg ist nicht das erste Mal sonntags mit bei der Suppenzeit dabei. Einst als Gast, hilft er nun seit einigen Monaten tatkräftig mit. „Das ist eine ganz andere Geschichte von Begegnung. Gelebte Kirche ist das. Denn das Anpacken, das Helfen, das ist viel viel wichtiger, als nur zu reden!“, betont er. Eine Herzensangelegenheit für den Kirchhellener, der hofft, dass das Projekt unter dem Zeichen der Menschlichkeit noch größere Kreise ziehen wird.
Denn was man hier nicht vermisst, das sind leere Teller und lachende Gesichter. Mit großer Herzlichkeit wird jeder aufgenommen, der sich in das Haus auf der Adolf-Kolping-Straße verirrt. „Das sind alle meine Freunde. Es ist wie eine große Familie“, erzählt Kerstin Thomsen lächelnd, während sie einer älteren Dame mit Rollator die Tür aufhält.
Die ehrenamtlichen Helfer
Diese ehrenamtliche Helfer halten die „Suppenzeit“ am Kochen: Margret Zerres, Ludger Lang, Barbara Peuler, Eugen Luerweg, Sigrid Hoffjan, Waltraud Peers, Mechthild Schmidt, Ulrich Unterberg.