Der neue Rettungsversuch des maroden Hansacenters lässt unwillkürlich an den grandiosen TV-Mehrteiler „Der große Bellheim“ denken: Ein eisgrauer Mario Adorf und seine längst pensionierten Helfer machen da ein ruiniertes Kaufhaus wieder flott. Wenn der Karren so richtig im Dreck steckt, müssen es eben die älteren Herrschaften richten.
Fakt-Vorstand Hubert Schulte-Kemper, den so mancher wohl zu Recht eine der schillernsten Unternehmerpersönlichkeiten des Reviers nennt, kokettiert auch geradezu damit, dass er und Vorstandskollege Norbert Boddenberg eigentlich prima von ihren Altersbezügen leben könnten. Etwas gespart werden sie ja bestimmt auch haben.
Da dürfte es sich für die Stadt als Glücksfall erweisen, dass die Fakt-Vorstände das Geldverdienen nicht lassen können. Die Referenzliste der Objekte quer durchs Ruhrgebiet, die die Essener wieder auf Vordermann gebracht haben, lässt sich vom Essener Ruhrturm über Hernes Shamrock-Park bis zum Marler Stern nun wirklich sehen.
Es gibt also gute Gründe, optimistisch zu sein. Denn wenn die älteren Herrschaften der Fakt AG mit ihren glänzenden Kontakten das Hansa-Center nicht hin bekommen, wer dann?