Bottrop. Roberto Angelo Giavarra nimmt Abschied von der Einrichtung zur Seniorenpflege in Bottrop. Sein Chef bezeichnet ihn als „Sonnenschein des Hauses“.
Die Seniorenpflegeeinrichtung Haus am Ehrenpark bekommt ab dem 1. November eine neue Leitung. Der bisherige Heimleiter Roberto Angelo Giavarra geht in den Ruhestand. Am Freitag wurde er in der Einrichtung feierlich und herzlich verabschiedet.
Bei der Laudatio bezog sich Geschäftsführer Karl Reckmann auf das schöne Wetter und bezeichnete Giavarra als „Sonnenschein des Hauses“, der sich die Wertschätzung aller verdient habe. Der gelernte Starkstromelektriker habe im Beruf „immer unter Strom gestanden“. Giavarra hat ein bewegtes Berufsleben hinter sich, nach Arbeit beim Bergbau studierte er Elektrotechnik und später Sozialarbeit. Lange Zeit arbeitete er bei Jugendämtern und bei der Caritas Gladbeck, bevor er die Heimleitung 2012 am Ehrenpark übernahm.
Zum Abschied gibt es das rote Bottrop-Pferd
Giavarra habe das Haus geprägt, seine soziale Kompetenz habe ihm durchsetzungsfähig und überzeugend erlaubt, die Lage jeweils aus der Sicht der Arbeitnehmer und des Unternehmens zu betrachten. Giavarra sei mit Bottrop „total verbunden“, und deshalb überreichte Reckmann als besonderes Geschenk eine verkleinerte Statue des roten Bottrop-Pferdes. Davon gebe es nur wenige Exemplare, mit denen er nur besondere Persönlichkeiten auszeichne, betonte der Geschäftsführer.
Giavarra betrachtete in seiner emotionalen Abschiedsrede die Arbeit am Ehrenpark als „großes Geschenk“ und den „schönsten Arbeitsplatz der Welt“. Sein Dank galt vor allem den Mitarbeitern, die auch viel Geduld mit ihm gehabt hätten. Man habe zusammen viel geschafft und „ohne euch war ich nichts“. Auch die Mitarbeiter lobten ihren ehemaligen Chef, der „viel frischen Wind in das Haus gebracht habe“, aber man habe bei aller Arbeit auch nie den Spaß verloren.
Leben im Heim muss fröhlich sein
Als Abschiedsgeschenk erhielt Giavarra eine „Arrivederci“-Collage mit den Bildern aller Mitarbeiter und ein Lied mit eigenem Text und persönlicher Würdigung zur Melodie von „Que Sera, Sera“. Eine bezeichnende Zeile heißt: „Leben im Heim muss fröhlich sein, das hast du uns beigebracht.“
Die Arbeit in der Altenpflege habe sich in den vielen Jahren seiner Tätigkeit stark verändert, weiß Giavarra im persönlichen Rückblick zu berichten. Früher sei vieles leichter gewesen, man habe sich vorwiegend auf die Arbeit mit den Bewohnern konzentrieren können. Inzwischen behindere eine zunehmende Bürokratie in der Pflege die Abläufe. Man komme damit kaum noch nach, das sei dann gekoppelt mit dem Personalnotstand eine starke Belastung. „Wir buhlen jetzt um jeden Mitarbeiter“, sagte Giavarra.
Die Arbeit hat sich über die Jahre stark verändert
Heutzutage habe man viel mehr alte und stark pflegebedürftige Menschen in den Heimen, die Verweildauer sei dabei viel kürzer geworden, auch Demenz sei ein besonderes Thema. Besonders stolz ist Giavarra auf die Einstellung des beliebten Hausmeisters Naseem Kogo, der als Flüchtling 2015 aus dem Irak gekommen sei. Inzwischen sei er mit seiner Familie voll integriert.
Im Ruhestand wird Giavarra nicht untätig sein. Als Vorsitzender des Pfarrgemeinderates von St. Josef wird er versuchen, den Prozess der Neuentwicklung der Gemeindearbeit voranzutreiben, unter anderem durch den Umbau von St. Antonius zur Sozialkirche als Anlaufpunkt.
Nachfolge intern geregelt
Die 2004 eröffnete Senioren-Pflegeeinrichtung Haus am Ehrenpark ist ein von der Familie Reckmann geführtes Unternehmen und bietet Platz für 51 Senioren.
Die Nachfolge für Roberto Angelo Giavarra wurde intern geregelt, die bisherige Pflegedienstleiterin Beatrix Nowak wird neue Heimleiterin. Ihre bisherige Stellvertreterin Susanne Mietus übernimmt ab November die Pflegedienstleitung.