Bottrop. Vor dem Rathaus werden die ersten Buden für den Weihnachtsmarkt aufgestellt. Die Veranstalter über Neuerungen und Gründe für den frühen Aufbau.
Am Kran schweben die schweren Übersee-Container auf dem Rathausplatz ein. Am Haken hängt die neue Jägerhütte für den Weihnachtsmarkt auf dem Ernst-Wilczok-Platz. Dort hat am Freitag der Aufbau für den diesjährigen Weihnachtszauber begonnen. Der neue Glühweinstand ist Teil des Marktes.
Dass es sich dabei um einen Bausatz aus mehreren Übersee-Containern handelt, die auf dem Platz noch aufeinander gestapelt werden, ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Die Veranstalter Stephan Kückelmann und Holger Czeranski haben die Außenseiten so verkleidet, dass die Besucher am Ende eine ansprechende Holzoptik sehen.
Neue Jägerhütte besteht aus vier Überseecontainern
Vier Container bilden die neue Jägerhütte. Im Erdgeschoss ist der Verkauf, eine Etage höher darf gefeiert werden. Die Container stammen aus Hamburg, wo sie für den Weihnachtsmarkt vorbereitet worden sind. Es wurden Fensteröffnungen hineingeschnitten und die Verkaufsklappen montiert. Vorteil der neuen Jägerhütte: Die Konstruktion ist nun wesentlich solider, und in dieser Hütte kann alles fest installiert werden. Vorher, räumt Kückelmann ein, sei es immer auch ein Provisorium gewesen.
Nicht nur die Jägerhütte wird am Freitag aufgebaut. Drumherum liegen am Morgen schon die Wände und Dachflächen anderer Hütten. Auch sie werden nun zusammengeschraubt. Doch warum so früh? Czeranski gibt zu, dass auch er habe schmunzeln müssen, denn Weihnachten ist ja erst in drei Monaten und der Markt beginnt erst am 14. November. Doch es gebe einen Zeitplan, bei dem ein Rädchen ins andere greifen müsse. So bauen die Veranstalter ihre Hütten zunächst auf der einen Hälfte des Platzes auf. „Auf der anderen Seite muss die Stadt noch aktive werden und unter anderem den Weihnachtsbaum schmücken“, erläutert der Veranstalter. Erst nach Allerheiligen werde dann auch auf der anderen Hälfte des Ernst-Wilczok-Platzes der Weihnachtszauber aufgebaut.
Die Bahn fürs Eisstockschießen muss auch noch aufgebaut werden
Eine neue Attraktion in diesem Jahr ist das Eisstockschießen. Die Bahn muss ebenfalls noch aufgebaut werden. Czeranski: „Das ist für uns ja auch neu. Wir wollen das ordentlich machen und müssen die Schwierigkeiten mit dem Gefälle in den Griff bekommen.“ Das Eisstockschießen ist nicht die einzige Neuerung in diesem Jahr. Sämtliche Hütten sind neu, erstmals gesellen sich Kunsthandwerk und kulinarische Angebote wie Flammkuchen und Spanferkel hinzu.
Insgesamt 24 Buden werden vor dem Rathaus stehen. Dabei halten Kückelmann und Czeranski an dem bewährten Konzept der neun Wechselbuden fest. Es bedeutet, dass einzelne Aussteller vielleicht nur an einem oder zwei Wochenenden auf dem Markt stehen, die Hütte wird ansonsten von einem anderen Anbieter übernommen. So gibt es für die Marktbesucher immer etwas neues zu entdecken. Und die Nachfrage seitens der Aussteller sei enorm, sagt Stephan Kückelmann. „Wir mussten einigen Interessenten sogar absagen.“
Weihnachtsmarkt wäre ohne Sponsoren nicht machbar
Der Aufwand für die Veranstalter ist hoch. Ohne Sponsoren würde es den Bottroper Weihnachtsmarkt nicht geben, stellen die Organisatoren klar. Die Akzeptanz des Marktes sei über die inzwischen sechs Jahre stetig gewachsen, hat Czeranski beobachtet. Das zeige sich auch darin, dass es immer wieder gelänge, neue Sponsoren zu gewinnen – etwa Mensing in diesem Jahr. Das Bottroper Modehaus unterstützt das Kinderprogramm, das im „Haus vom Nikolaus“ geboten wird. Unter anderem können die Kleinen dort ihren Bobbycar-Führerschein machen. Natürlich kommt am 6. Dezember der Nikolaus. Neben Mensing sind weitere Unterstützer an Bord. Erstmals setzen die Veranstalter auf einen Namenssponsor, der etwa auf Plakaten oder am Eingang präsent ist. Dort wird es heißen: „Bottroper Weihnachtszauber, präsentiert von Vereinte Volksbank.“
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Andreas Kind, Leiter des Kulturamtes, weiß, dass Veranstaltungen ohne Sponsoren so gut wie nicht mehr zu realisieren sind. Er lobt das Engagement der beiden Veranstalter. „Ich finde es toll, dass sie jedes Mal neue Idee mitbringen und sie dann auch umsetzen.“