Bottrop. Mit einer Kundgebung am Pferdemarkt um 18 Uhr wenden sich Bottroper Kurden gegen den Einmarsch türkischer Truppen in kurdische Gebiete.

Kurden in Bottrop verurteilen die Besetzung der kurdischen Gebiete in Nordsyrien durch türkische Truppen und rufen zu einer Kundgebung mit Schweigeminute auf. Sie soll um 18 Uhr am Pferdemarkt vor der Stadtsparkasse stattfinden. „Bringen Sie bitte Kerzen mit“, heißt es in einem Aufruf zur Teilnahme, den der ehemalige Bottroper Ratsherr Sahin Aydin verfasst hat.

Aydin: „Wer Gebiete souveräner Nachbarstaaten völkerrechtswidrig besetzt, muss von der internationalen Gemeinschaft geächtet werden. Wer damals zur Annektierung der Krim kritisch Position bezogen hat, darf jetzt zur Besetzung der kurdischen Gebiete in Nord-Syrien nicht schweigen.“

Befürchtung: Die Region wird weiter destabilisiert

Aydin befürchtet, dass die drohende Invasion der türkischen Armee gemeinsam mit islamistischen Milizen die Region weiter destabilisieren und für neue Flüchtlingswellen sorgen wird. „Weder der türkische Nationalismus, noch der islamistische Fanatismus werden den Frieden bringen.“

Der Abzug der US-amerikanischen Truppen aus dem Norden Syriens / Rojava hat für große Beunruhigung in der kurdischen Bevölkerung in Bottrop wie auch ganz Deutschland gesorgt. Bisher galt die Region als stabil und Zufluchtsort zahlreicher Binnenflüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien.