Wien/Bottrop. Hunderte Steinkreuze schnitten die Reservisten und der Leitung des Bottropers Jens Gerstenkorn auf dem Wiener Zentralfriedhof frei.

Ein Team aus Bundeswehr-Reservisten unter der Führung von Reserve-Oberst Jens Gerstenkorn aus Bottrop hat auf dem Zentralfriedhof in Wien Kriegsgräber gepflegt. Auf dem riesigen Friedhof liegen auch die Gräber von 7300 gefallenen deutschen Soldaten aus dem 2. Weltkrieg. Dort stehen etwa 3500 Steinkreuze zum Gedenken an die Opfer. „Leider sind darunter auch viele unbekannte Gefallene“, bedauert Jens Gerstenkorn.

Die Reservisten aus dem Ruhrgebiet schnitten die Kreuze frei und mähten den riesigen Rasen. Sie fällten außerdem drei Birken und schnitten eine schier endlos lange Hecke. Auf dem Betriebshof des Friedhofes hat das zwölfköpfige Team auch noch Schäden in der Pflasterung behoben. Auch der Gedenkplatz und eine Rotunde wurden komplett überarbeitet. Kurzum: „Der Friedhof wurde wieder in einen würdigen Zustand versetzt“, versichert der Bottroper.

Die Reservisten opferten für ihren Einsatz Urlaub

Auch den Rasen des riesigen Gräberfeldes mähten die Helfer aus dem Ruhrgebiet.
Auch den Rasen des riesigen Gräberfeldes mähten die Helfer aus dem Ruhrgebiet. © Reservistenverband

Für diesen Einsatz haben die ReservistenUrlaub genommen und ihre Freizeit geopfert. Pro Tag erhielten sie ein Taschengeld von 4,50 Euro. „Wir haben an den Wochentagen von zirka 7.30 Uhr bis gegen 17 Uhr gearbeitet und nördlich von Wien in einer Pension im „Weinviertel“gewohnt“, berichtet Jens Gerstenkorn. Nach getaner Arbeit war am Abend war der Besuch einer Schenke mit vor Ort gekeltertem Wein für die Männer quasi Pflicht.

Das österreichische „Schwarze Kreuz“ hatte den Reservisten für deren Arbeitseinsatz ein großes Zelt zur Verfügung gestellt. „Dort konnten wir unsere Pausen verbringen und Mittag essen“, erklärt der Oberst der Reserve. Selbstverständlich habe es für die Reservisten auch eine Führung vorbei an den Gräbern vieler bekannter Politiker, Künstler und geschichtlich wichtiger Persönlichkeiten gegeben.

Ein Trompeter spielte das Lied vom guten Kameraden

Hier gibt es mehr Artikel und Bilder aus WattenscheidEinen Besuch in Wien und auch eine Fahrt mit dem Riesenrad auf dem Prater ließen sich die Männer aus dem Ruhrgebiet selbstverständlich nicht entgehen. In einer würdigen Abschlussveranstaltung erreichten Vertreter des „Schwarzen Kreuzes“ und des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge den Helfern Dankesurkunden. Zum Abschied spielte ein Trompeter dann das Lied „vom guten Kameraden“.