Bottrop. Das Bündnis „Fridays for future“ hat sich nach einer Demo in Bottrop für zwei Redner entschuldigt. Parteipolitik bekäme künftig kein Forum mehr.

Die Klimaschützer der Bewegung „Fridays for future“ (FFF) beklagen „beispiellose Dreistigkeiten“ bei ihrer dritten Kundgebung am Freitag, 20. September, in der Innenstadt. Sie haben sich dafür bei den Kundgebungsteilnehmern entschuldigt.

Redner bei der Auftaktkundgebung hatten ihre Beiträge zu parteipolitische Stellungnahmen genutzt. Das werde in Zukunft nicht mehr passieren, sagt der FFF-Sprecher Sven Hermens: „Wir werden uns die Reden vorher schicken lassen und den Rednern notfalls das Wort entziehen.“

Kundgebungsteilnehmer hatten die Redebeiträge schon während der Demonstration massiv kritisiert.Inzwischen haben die Grünen die parteipolitischen Aussagen auch öffentlich beklagt. „In der Sache haben sie Recht“, sagt Hermens. „Ich hätte mir allerdings gewünscht, sie hätten erst mit uns gesprochen, statt sofort an die Öffentlichkeit zu gehen.“

Hermens räumt selbstkritisch ein: „In beiden Fällen wäre es richtig gewesen, den Redner jeweils das Wort zu entziehen.“ Dafür sei er aber zu überrascht gewesen. „Bei den nächsten Kundgebungen werden wir uns als Versammlungsleitung breiter aufstellen müssen, damit das nicht nochmal passieren kann.“

Das Bündnis „Fridays for future“ werde nach diesen Ereignissen ihr Verhältnis zur Politik überdenken, kündigte Hermens an. „Wir müssen feststellen, dass unser Verhältnis zu manchen Parteien die zukünftige Bündnisarbeit erschwert statt wie in allen anderen Städten erleichtert. Für uns bleiben alle Gewerkschaften und Vereine wichtige Partner, die wir nicht verlieren wollen. Politische Parteien jedoch haben für unsere Bewegung eine organisatorisch unterstützende Rolle. Jedes Mitglied - auch der Jugendverbände- war von Anfang an und ist weiterhin zur Mitarbeit eingeladen. Was aber die inhaltliche Gestaltung der Demonstrationen betrifft, werden wir uns wohl oder übel in Zukunft deutlich weniger offen zeigen müssen, als wir es bisher sehr gerne getan haben und auch gerne weiter tun würden.“