Bottrop/Kirchhellen. Auch in Bottrop wird seit 1999 der „Pott-Kaffee“ verkauft. Bauern in Kolumbien bekommen dafür einen garantierten Preis. Erhältlich in fünf Läden.
Auch Bottrop hat seinen „Pott-Kaffee“ - und das immerhin seit 20 Jahren. Das Team, das sich damals bereits, noch vor der Jahrtausendwende und zu guten alten D-Mark-Zeiten, für ökologisch produzierten und fair gehandelten Kaffee einsetzte, ist größtenteils auch heute noch aktiv dabei. So traf sich die Bottroper Eine-Welt-Gruppe um die Pfarrerin Anke-Maria Büker-Mamy, Brigitte Wagner, Ursel Leibold und Brunhilde Wallenfang jetzt im Martinszentrum (auch das gab es damals noch nicht), um nicht nur auf leckeren Kaffee mit Lokalkolorit sondern auch den guten Zweck aufmerksam zu machen.
Denn der „Pott-Kaffee“, von dem übrigens seit 1999 in 30 Städten 215 Tonnen oder rund 850.000 Tüten verkauft wurden, wird damals wie heute in einer Kooperative in Kolumbien hergestellt und verkauft. „Und zwar zu festgelegtem Preis, der den Kaffeebauern dort seither eine Sicherheit gibt, mit der sie im wahrsten Sinne des Wortes rechnen können“, sagt Anke-Maria Büker-Mamy, während sie sich einen Schluck davon genehmigt. Denn der „Pott-Kaffee“ wird auch im Martinszentrum an Besucher oder bei Veranstaltungen ausgeschenkt.
Und die Damen der Eine Welt-Gruppe hoffen, dass dies auch in allen anderen Gemeinden im Kirchenkreis geschieht. „Denn fast alle Revierstädte haben ,ihren’ Pott-Kaffee, auch wenn nur auf der Bottroper Tüte unter der Revier-Silhouette der Tetraeder zu sehen ist“, sagt Ursel Leibold.
Kooperative arbeitet erfolgreich weiter
Was damals in der Martinskirche und im Eine-Welt-Laden auf dem Eigen mit zaghaftem Verkauf begann, steht heute auf breiteren Füßen. Denn zu den kirchlichen Verkaufsorten und der Bio-Metzgerei Scharun, die ebenfalls seit 20 Jahren im fairen Boot sitzt, sind heute der Bioladen Bukes und der Fan-Laden Bottrop an der Gladbecker Straße 29 hinzugekommen. „Der Kaffee wird gut nachgefragt“, freut sich Denise Barz von Fan-Laden. Mit der Bottrop-Tasse sei er ja nicht nur ein schönes Geschenk aus der Heimatstadt, sonder der Kaffee schmeckt ja auch prima, das wüssten die Leute zum Teil schon seit vielen Jahren.
Verkaufstellen wurden zahlreicher
Aber auch in der Martinskirche ist die Bottrop-Version des Pott-Kaffees immer noch im Eine-Welt-Handel zu kaufen. Wenn auch leicht rückläufig. „Denn die Leute kaufen eher dort, wo es täglich feste Öffnungszeiten gibt“, so Brigitte Wagner von der Welt-Gruppe der Martinskirche. Neben dem Geschmack (ein reiner Arabica) und der sanften Röstung ist die Idee hinter der Kooperative in Kolumbien immer noch ein Argument für den Pott-Kaffee. „Damals haben die Bauern Drogen, also Kokain, angebaut, weil die Kaffeepreise auf dem Weltmark immer weiter gedrückt wurden“, sagt Anka-Maria Büker-Mamy. Durch den fairen Handel konnte man dem entgegenwirken. „Heute läuft die Kooperative immer noch gut und wird inzwischen vom Sohn des damaligen Chefs geleitet“, weiß Uli Scharun. Der war vor wenigen Tagen noch in Scharuns Bio-Metzgerei in Kirchhellen zu Gast und berichtete über das Projekt, das auch von Bottroper Bürgerinnen und Bürgern unterstützt wird, die Pott-Kaffee trinken, hoffentlich auch in Zukunft.
Vortrag zum Thema Wasser
Am heutigen Donnerstag, 26. September, findet um 18 Uhr in der Martinskirche am Pferdemarkt ein Vortrag zum Thema „Wasser ist Leben - Bewahrung der Schöpfung“ mit Referentin Katja Breyer von der Aktion „Brot für die Welt“ statt.