Bottrop. „Ruhr Doxs“ macht am 7. November Station im Bottroper Filmforum. Zu sehen sind Dokus aus Mexiko, Kenia und Brüssel. Anmeldungen jetzt möglich.

Das Kinder- und Jugendfilm-Festival „Doxs“ macht jetzt zum zweiten Mal Station in Bottrop. Erstmals hat das Duisburger Festival-Team auch zwei Filme für Schülerinnen und Schüler im Grundschulalter ausgesucht. „Wir haben uns im vergangenen Jahr umgehört und wollten nun auch für diese Altersgruppe etwas in Bottrop anbieten“, sagt Barbara Fischer-Rittmeyer, die den Schulbereich des Festivals mitbetreut. Da die Organisation für den Besuch von Projekten wie „Doxs“ für die Lehrer auch immer zusätzlichen Aufwand bedeute, wolle man bereits so früh wie möglich auf das Angebot aufmerksam machen, so Fischer-Rittmeyer. Neben Bottrop mit seinem Filmforum nehmen auch sechs weitere Städte an dem Schulprogramm teil. Gezeigt werden jedes Jahr herausragende europäische Dokumentar- und Kurzfilme für junge Menschen.

Szene aus „Die Götter von Molenbeek
Szene aus „Die Götter von Molenbeek", der im Grundschulprogramm des Festivals „Doxs“ läuft. © Doxs | Reehta Huhtanen

„Die Götter von Molenbeek“ aus dem Grundschüler-Programm liegt Barbara Fischer Rittmeyer offensichtlich besonders am Herzen. Wer Molenbeek hört, denkt dabei wahrscheinlich zuerst an den Problemstadtteil von Brüssel, in dem besonders viel muslimische Einwanderer leben und der auch als Rückzugsort für Islamisten durch die Medien ging, die von dort aus Anschläge planten oder verübten. In der 25-minütigen Doku werden auch der sechsjährige Aatos und seine Freunde mit dieser Realität konfrontiert, als sie auf einmal Soldaten in den Straßen patroullieren sehen und Menschen Kerzen anzünden.

Aktuelle Themen künstlerisch verpackt

Danach führt der Kurzfilm „199 kleine Helden: Jesus aus Mexiko“ die Grundschüler nach Mittelamerika. Der elfjährige Jesus und seine Schwester leben in einem Stadtteil von Mexico-City, mit Kanälen wie in Venedig. Die Idylle hat nur einen Haken: Das Wasser ist voller Müll und Fäkalien. Noch mehr Sorgen bereiten Jesús die Entführungen. Die Armen denken, weil sie kein Geld haben, haben sie auch keine Macht, um sich zu wehren.“ Jesús lässt das nicht gelten. Sein Berufsziel: Polizist.

Der Eröffnungsfilm des Festivals, der auch in Bottrop zu sehen ist, richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren. „Der Letzte seiner Art“ erzählt vom Artensterben am Beispiel von Sudan, dem letzten männlichen Nördlichen Breitmaulnashorn, der 2018 in seinem Reservat in Kenia unter großer Anteilnahme seiner Pfleger, der Medien, von Wissenschaftlern und Touristen aus aller Welt starb. Das Aussterben als Attraktion, Arbeitsplatz, wissenschaftliches Experimentierfeld aber auch Impuls, sich für den Arten- und Umweltschutz einzusetzen, das zeigt Regisseurin Floor van der Meulen in ihrem 70 Minuten-Film. Der erweist sich auch als intelligente, emotional berührende Recherche über die Beziehung zwischen Mensch und Tier.

Die Vorführungen im Filmforum werden von einer Medienpädagogin moderiert. Im Anschluss besteht auch die Möglichkeit zu Gespräch und Diskussion.

Die Filme und Anmeldung

Das Bottroper „Doxs“-Programm mit drei Filmen findet am Donnerstag, 7. November, im Filmforum an der Blumenstraße 12-14 statt. 9.30 Uhr: „Die Götter von Molenbeek“ und „199 Kleine Helden: Jesus aus Mexiko“ (ab 9 Jahren); 11 Uhr: „Der Letzte seiner Art“ (ab 14 Jahren).

Anfragen von Lehrern und Anmeldungen ab sofort bei Barbara Fischer-Rittmeyer unter 0203/283-4379 oder per E-Mail: schule@do-xs.de. Mehr Infos gibt es auf: www.do-xs.de