Bottrop/Essen. Bei einer Razzia hat der Zoll kiloweise Drogen und illegale Waffen sicher gestellt. 14 Objekte wurden durchsucht, eins davon in Bottrop.

Bei einer Razzia gegen eine deutsch-polnische Schmugglerbande hat der Essener Zoll kiloweise Drogen, Schmuggelzigaretten und 14 illegal besessene Waffen sicher gestellt. 14 Objekte wurden durchsucht, eines davon in Bottrop.

Bereits am 11. und 12. September durchsuchten Fahnder des Zollfahndungsamtes Essen elf Wohnungen sowie drei Objekte in Bottrop, Datteln, Hamm, Warendorf und im Landkreis Osnabrück. Sie fanden 1,4 Kilo Amphetamin, Kokain, fast 270.000 Zigaretten und 14 illegal besessene Schusswaffen. Vier Personen wurden vorläufig festgenommen.

Ermittlungen seit November 2018

Seit November 2018 ermittelten die Zollfahnder im Auftrag der Staatsanwaltschaft Bochum gegen ein deutsch-polnisches Duo aus Datteln wegen des Verdachtes der gewerbsmäßigen Steuerhehlerei. Die beiden 63 und 64 Jahre alten Hauptverdächtigen sollen in bis zu 20 Lieferungen insgesamt über 5 Millionen unversteuerter Zigaretten erhalten und an diverse Abnehmer weiterverkauft haben. Der 63-jährige Beschuldigte war bereits wegen eines gleichartigen Deliktes einschlägig in Erscheinung getreten. Der vorläufige Steuerschaden beläuft sich auf fast 900.000 Euro.

Bei der Razzia schlugen die Fahnder bei den Hauptverdächtigen und den beschuldigten Abnehmern zu und durchsuchten Wohnungen, Garagen und Kleingärten. Bei den Hauptbeschuldigten konnten 140.000 unversteuerte Zigaretten, Mobiltelefone sowie schriftliche Aufzeichnungen sichergestellt werden. Die beiden Verdächtigen wurden vorläufig festgenommen und anschließend wieder auf freien Fuß gesetzt.

1,2 Kilo Amphetamin in Hamm entdeckt

Bei einem 46-jährigen Beschuldigten aus Hamm stellten die Zöllner ca. 1,2 Kilo Amphetamin, knapp 400 g Marihuana, zum Teil verkaufsfertig verpackt, 16 Briefchen Kokain, 1.400 Stück unversteuerter Zigaretten sowie über 8.500 Euro Bargeld sicher. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet.

Bei einem 50 Jahre alten Beschuldigten im Landkreis Osnabrück wurden ca. 100 g Marihuana und 200 g Amphetaminpaste sowie 30.000 Stück unversteuerter Zigaretten beschlagnahmt. Darüber hinaus fanden die Zöllner in seiner Wohnung insgesamt 14 Schusswaffen sowie diverse Waffenteile. Bei den Waffen handelte es sich zwar um sogenannte PTB-Waffen, also erlaubnisfreie Waffen, jedoch bestand für den Beschuldigten wegen eines früheren Verstoßes gegen das Waffengesetz ein Besitzverbot auch für an sich erlaubnisfreie Waffen. Gegen ihn wurden Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und ein Strafverfahren wegen Verstoß gegen das Waffengesetz eingeleitet. Der Verdächtige wurde vorläufig festgenommen und anschließend wieder auf freien Fuß gesetzt. Der Straßenverkaufswert der sichergestellten Drogen beläuft sich auf etwa 2.000 Euro.

Amtstierärzte alarmiert

Im Objekt eines 57-jährigen Verdächtigen im Kreis Warendorf stellten die Fahnder nicht nur ca. 20.000 Stück unversteuerte Zigaretten sicher, sie mussten aufgrund der vorgefundenen Umstände im Tierbestand auch das Veterinäramt des Kreises Warendorf hinzuziehen. Die Amtstierärzte ordneten die Reinigung der Ställe und eine Nachkontrolle an.

Bei den weiteren sieben Tatverdächtigen wurden insgesamt fast 77.000 Schmuggelzigaretten sowie Mobiltelefone sichergestellt. Die weiteren Ermittlungen führt das Zollfahndungsamt Essen im Auftrag der Staatsanwaltschaften Bochum und Dortmund.