Bottrop. Der Wohnungsmarkt in Bottrop wird schwieriger. Das war Thema bei der Börse vor dem Rathaus. Diese Wohnungstypen sind besonders rar und gefragt.

Auch in diesem Jahr informierten Wohnungsunternehmen, Geldinstitute und Dienstleister gebündelt, gezielt und breitgefächert über das wichtige Thema Wohnen, auf der Bottroper „Wohnungsbörse“ vor dem Rathaus. Bottrop ist eine attraktive Wohnstadt, darüber waren sich alle Anbieter einig, aber der Wohnungsmarkt wird auch in Bottrop enger.

Die gute Nachfrage sorge für einen niedrigen Leerstand, aber es gäbe noch attraktive Angebote, weiß Stephan Patz, Geschäftsführer der Gesellschaft für Bauen und Wohnen(GBB). Die Mieten seien immer noch im mittleren Bereich anzusiedeln. Im Neubaugebiet „Zum Haldenblick“ erstellt die GBB zur Zeit neue Wohnungen und Reihenhäuser zur Miete, laut Patz durch die öffentliche Förderung zu sozialverträglichen Preisen.

Haus & Grund beobachtet Nachfrage nach großen Familien- und Singlewohnungen

Die Bottroper Banken, hier die Sparkasse, stellten ihre Immobilien- und Finanzierungsangebote vor.
Die Bottroper Banken, hier die Sparkasse, stellten ihre Immobilien- und Finanzierungsangebote vor. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Auch Markus Kruse, Geschäftsführer von „Haus & Grund“ bestätigt die große Nachfrage besonders bei kleinen Singlewohnungen und großen Familienwohnungen, von denen es nur wenige gäbe. Bei der Gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft( GWB) schätzt deren Vorstandsvorsitzender Andreas Fest den Wohnungsmarkt in Bottrop „noch gut ein.“ Der Leerstand sei niedrig, die Mieten moderat und die Mieterzufriedenheit durch ständige Sanierungen hoch. Große Nachfrage sieht er bei Senioren- und kleinen Wohnungen: „Wir stellen fest, dass es kaum noch Großfamilien gibt.“

Auch Vivawest, Bottrops größter Anbieter mit über 5000 Wohnungen, registriert ebenfalls eine rege Nachfrage, aber Bottrop sei keine teure Metropole, berichtet der Leiter des Kundenzentrums Jürgen Kimpel. Man könne noch viele Wohnungsangebote machen und die Preise seien im mittleren Bereich: „Wir wollen vernünftigen Wohnraum zu bezahlbaren Mieten anbieten“, beschreibt Kimpel die Firmenpolitik. Neben Senioren-Wohnungen sei bei ihnen auch die 3 ½ Raum-Wohnung begehrt.

Einkommensgrenzen für geförderten Wohnraum oft höher als gedacht

Bereits zum 16. mal fand die Börse vor dem Rathaus statt.
Bereits zum 16. mal fand die Börse vor dem Rathaus statt. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Öffentlich geförderter Wohnraum ist auch über die kommunale Vermittlungsstelle zu bekommen: „Wohnberechtigungsschein (WBS) und Wohnung aus einer Hand,“ erläutert Christian Holtkötter. Die wenigsten Leute würden nach seiner Einschätzung wissen, dass sie auch bei Berufstätigkeit Förderungen bekommen können. Die Einkommensgrenzen seien oft höher als erwartet. Augenblicklicher Schwerpunkt sei die Errichtung von barrierefreien Wohnungen.

Barrierefreie, seniorengerechte Wohnungen ist auch das besondere Anliegen der Caritas. Anja Meiners erläutert: Man müsse zwar auch wirtschaftlich denken, aber „es soll und muss auch Wohnraum für Senioren geben, die weniger Rente beziehen.“

Notwendig sind auch günstige Mietwohnungen für Familien

Ratsherr Volker Jungmann (CDU) denkt besonders an günstige Mietwohnungen für Familien: „Junge Familien sollten einen Anspruch auf schönes Wohnen haben.“ Der Technische Beigeordnete Klaus Müller bestätigt, dass die Nachfrage groß sei. Es würde aber auch einiges gebaut und neue Bebauungspläne würden entwickelt und vorgestellt.

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Auf dem Immobilienmarkt stellt Jörg Weinberg von der Volksbank ebenfalls ein großes Interesse fest. Einerseits würden Häuser und Eigentumswohnungen nachgefragt, aber auch Mehrfamilienhäuser seien bei der Niedrigzinsphase als Kapitalanlage begehrt. Dabei sei Bottrop nach seiner Erfahrung als Wohnstadt sehr beliebt, besonders dort„wo alles gut erreichbar sei.“

Weitere Angebote

Zusätzlich gab es Informationen der Dienstleister ELE, Steag Fernwärme und Gelsen-Net.

Die Jugendfeuerwehr informierte über lebensrettende Rauchmelder und versorgten mit leckeren Waffeln.

Die wenigen Kinder konnten sich schminken, mit Glitzertattoos verschönern lassen oder mit modellierten Ballons nach Hause gehen.