Bottrop. Zum Knappschaftskrankenhaus gehört nun eine kardiologische Klinik. Sie wurde offiziell eröffnet und stellt sich Samstag interessierten Gästen vor

Man brauche sich nun auch vor Essen und Duisburg nicht zu verstecken. Das war die selbstbewusste Ansage von Dr. Martin Christ, dem neuen Chefarzt der Kardiologie am Knappschaftskrankenhaus (KKH). Dort wurde am Freitag offiziell die neue Klinik für Kardiologie eröffnet. Der Satz fiel bei der Besichtigung des Herzkatheterlabors, dem Herzstück der neuen Klinik. Nach der offiziellen Eröffnung veranstaltet das Knappschaftskrankenhaus am Samstag, 31. August einen Tag der offenen Tür, dort können sich Interessenten ein Bild von der neuen Klinik machen und sehen, wohin die Investitionen geflossen sind.

Die Pumpe im Hintergrund verabreicht den Patienten das Kontrastmittel, es muss nicht mehr manuell gespritzt werden.
Die Pumpe im Hintergrund verabreicht den Patienten das Kontrastmittel, es muss nicht mehr manuell gespritzt werden. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Rund zwei Millionen Euro habe man in die Hand genommen, sagt Geschäftsführer Thomas Tatka, um die Klinik und das entsprechende Labor aufzubauen. Mit Martin Christ ist ein neuer Chefarzt hinzu gekommen, der die Klink aufgebaut hat. Sechs Ärzte und sechs nicht-ärztliche Mitarbeiter bilden das Team der neuen Klinik, die auch rund um die Uhr in die Notfallversorgung in der Stadt eingebunden ist. Sprich die Feuerwehr liefert auch Notfallpatienten etwa mit einem Herzinfarkt ins Knappschaftskrankenhaus.

Kardiologie rundet Portfolio am KKH ab

Doch was war eigentlich der Grund, eine neue Klinik zu gründen? Für Tatka rundet das KKH damit sein Portfolio ab. Die neue Klinik füge sich ein in die bestehenden, sagt der Geschäftsführer. Denn auch bisher seien in der Klinik für Innere Medizin kardiologische Fälle behandelt worden. Mit der neuen Klinik kann das KKH nun auch invasiv-kardiologische Behandlungen anbieten.

Der Chefarzt betont die Bedeutung einer Kardiologie. Herz-Kreislauferkrankungen seien die Hauptursache für Krankenhauseinweisungen und auch die Todesursache Nummer eins. Daher sei es nur konsequent, eine solche Klinik vorzuhalten. Bisher war die einzige Kardiologie der Stadt im Marienhospital angesiedelt.

Auch andere Knappschaftskrankenhäuser haben eine Kardiologie gegründet

Tatka verweist auf andere Krankenhäuser des Knappschaftsverbunds. Auch dort wurde eine Kardiologie neu eingerichtet. Die Erfolge dort hätten gezeigt, dass so etwas funktioniert. „Uns geht es hier um die bedarfsorientierte Weiterentwicklung des Hauses.“ Sonst hätten Patienten immer wieder für bestimmte Untersuchungen und Krankheitsbilder verlegt werden müssen.

Gleichzeitig räumt er ein, dass der Aufbau der neuen Klinik ein „Kraftakt“ gewesen sei. Vorausgegangen seien strategische Überlegungen mit den Chefärzten im Hause, dann die Überzeugungsarbeit im Aufsichtsrat. Der gab im Juni vergangenen Jahres grünes Licht, so dass nun zu den bisher bestehenden neun Kliniken, die zehnte kommen konnte.

Raum für Erweiterungen ist bereits eingeplant

Chefarzt Martin Christ nimmt von KKH-Geschäftsführer Thomas Tatka (r.) zur offiziellen Eröffnung Blumen entgegen.
Chefarzt Martin Christ nimmt von KKH-Geschäftsführer Thomas Tatka (r.) zur offiziellen Eröffnung Blumen entgegen. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Zumal das Thema invasive Kardiologie schon länger auf der Agenda gestanden hätte. Um- und Anbauten am Haus hätten nun die Möglichkeit geboten, die Klinik aufzubauen. Dabei sind die Verantwortlichen optimistisch. Neben dem jetzt neu eröffneten Linksherzkathetermessplatz für die entsprechenden Untersuchungen gibt es Raum für Erweiterungen. Dort fände ein zweiter Katheter seinen Platz.

Svenja Hennings, die stellvertretende ärztliche Leiterin am KKH, jedenfalls freut sich auf den Zuwachs. Eine solche neue Fachabteilung einzuweihen, sei ein besonderes Erlebnis und für das Krankenhaus „ein Meilenstein“.

Dem Chafarzt bot sich einmalige Chance

Martin Christ war seit 2006 am Marienhospital in Herne, zuletzt Oberarzt in der Kardiologie. Der Weggang aus Herne sei ihm nicht leicht gefallen, gibt er zu. Auf der anderen Seite aber sei ihm in Bottrop eine einmalige Chance geboten worden. „Ich kann hier eine Kardiologie aufbauen, wie ich sie mir vorstelle.“

Und so steht der Chefarzt nun an seinem Katheterplatz und führt den Besuchern das Gerät vor. Es entspricht neuester Technik und brauche sich eben vor anderen Laboratorien in Nachbarstädten und größeren Krankenhäusern nicht zu verstecken.

Tag der offenen Tür am Samstag von 9.30 bis 12.30 Uhr

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Am Samstag, 31. August, nun haben auch alle Bottroper die Gelegenheit, die neue Klinik zu besichtigen. In der Zeit von 9.30 bis 12.30 Uhr sind Interessierte eingeladen in die Mehrzweckhalle des Gesundheitshauses Quellenbusch am KKH: Zur jeweils vollen Stunde um 10, 11 und 12 Uhr bieten die Verantwortlichen Führungen ins Katheterlabor an. Außerdem beantworten der Chefarzt und sein Team Fragen der Besucher, hinzu kommen verschiedene Informationsstände.