Bottrop. Bottrops kleinste Grundschule erhält einen großen Anbau. Nun rollen die Bagger auf dem Schulhof und die ersten Vorarbeiten haben begonnen.
Die Droste-Hülshoff-Schule in der südlichen Innenstadt wächst. Bisher ist die Grundschule eine der flächenmäßig kleinsten in Bottrop. Mehrfach und schon seit langem beklagen die Verantwortlichen der Schule die Raumnot – unter anderem im Offenen Ganztag. Die Sorgen wurden erhört, und seit kurzem laufen die Vorarbeiten für einen großen An- und Umbau.
1,4 Millionen Euro investiert die Stadt an der Karl-Englert-Straße. Die Schule erhält neue Räume für den Offenen Ganztag, vor allem aber für den Unterricht. Außerdem ist ein großes Lehrerzimmer vorgesehen. Das bisherige ist in einem separaten Haus auf dem Gelände untergebracht und zu klein. „Wir haben dort Platz für 14 Kolleginnen und Kollegen, wir sind aber inzwischen 17“, bringt Schulleiter Christoph Mewes das Dilemma noch einmal auf den Punkt. In dem separaten Haus bleibt dann die Schulleitung, zudem entstehen Sprechzimmer.
Drei Differenzierungsräume vereinfachen Förderangebote
Bedeutsam seien die zusätzlichen Unterrichtsräume, so genannte Differenzierungsräume. Drei Stück davon sind geplant, bisher gab es nicht einen. Mewes: „Die sind dann wichtig, wenn eine kleinere Gruppe aus einer Klasse andere Arbeiten durchführt. Aber auch für Sprachförderungen und andere individuelle Förderungen brauchen wir diese Räume.“ Idealerweise sind sie direkt an den Klassenraum angebunden. Das funktioniert in der Droste-Hülshoff-Schule jedoch nicht. Denn der Altbau steht unter Denkmalschutz, größere Umbauten sind dort problematisch.
Trotzdem finden zwei der drei Differenzierungsräume Platz im Altbau. So werde unter anderem der bisherige Hausmeisterraum entsprechend umgestaltet, sagt der Schulleiter. Und auch die Schulbücherei zieht um und macht einen Raum frei. Die Nähe zu den Klassenzimmern, die alle im Altbau liegen, sei wichtig und auf diese Weise gegeben.
Die Fernwärmeleitung darf nicht überbaut werden
Die Bagger sind schon im Einsatz. Bevor die Baustelle richtig Fahrt aufnehmen kann, muss zunächst eine Fernwärmeleitung verlegt werden, denn solche Leitungen dürfen nicht überbaut werden. Ist das passiert, beginnen die eigentlichen Arbeiten. Im Frühjahr soll der Anbau errichtet werden. Die Arbeiten sind so umfangreich, dass sie nicht in den Schulferien erledigt werden können. Der Schulalltag wird also möglicherweise beeinflusst werden. Aber, so Mewes, mit dem Bauleiter sei besprochen, die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten, und das werde auch klappen. „Außerdem kennen wir ja das Ziel und wissen, warum diese Baustelle da ist. Insofern ertragen wir es gerne.“
Am Ende wird die Grundschule rund 350 Quadratmeter größer sein. „Das sind auf einen Schlag 35 Prozent mehr als bisher“, verdeutlicht Mewes die Dimensionen für die Schule. Schließlich ist die Droste-Hülshoff-Schule eine der kleinsten in der Stadt. Rechne man die Quadratmeterzahl auf die Schüler um, ist sie sogar die kleinste.
Nach dem Umbau nicht mehr Schüler als vorher
Gefördert vom Land NRW
Die Kosten für den Anbau an der Schule beziffern die städtischen Planer auf 1,4 Millionen Euro. Das Geld dafür kommt vom Land aus dem Förderprogramm Gute Schule 2020.
Über dieses Programm stellt das Land mit der NRW Bank über vier Jahre insgesamt zwei Milliarden Euro zur Finanzierung von Sanierungen in den Schulen. Aufgelegt wurde das Programm im Jahr 2016.
219 Mädchen und Jungen besuchen die Schule an der Karl-Englert-Straße. Die Plätze sind begehrt. Das zeigt sich bei den Anmeldungen. 56 Schüler kann Mewes pro Jahr aufnehmen, zuletzt gab es immer mehr Anmeldungen, so das die Droste-Hülshoff-Schule zu den wenigen Grundschulen der Stadt gehört, die Schüler ablehnen müssen. Das allerdings werde sich auch mit dem Anbau nicht ändern – vorausgesetzt, die Anmeldezahlen entwickeln sich weiter so. Denn mehr Klassen als bisher kann die Schule nicht einrichten.
Der Platzmangel habe sich in der Vergangenheit vor allem auch im Offenen Ganztag bemerkbar gemacht. Für diesen Bereich ist nun ein Anbau auf der südlichen Seite des bereits bestehenden Anbaus geplant. Ein neuer Gruppenraum bietet weiteren Platz.
Schule wollte den großen Schulhof behalten
Der große Anbau schließt sich nördlich an den bestehenden an. Das sei ein Wunsch der Schule gewesen, sagt Mewes. Erste Pläne hätten auch den großen Anbau auf der nördlichen Seite vorgesehen. In Rücksprache mit Planern und Architekten sei das aber geändert worden. „Wir wollten in dem Bereich unseren großen Schulhof behalten.“ Dass das geklappt hat, freut die Beteiligten. Überhaupt: „Wir freuen uns sehr über die jetzigen Pläne und die Baumaßnahmen nun starten.“
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